27. - 28.03.2011

Zwei Teams der ISH fahren zum Zwischenfinale des Wettbewerbs „Jugend gründet“ nach Potsdam

Am 28./29. März fand das Zwischenfinale Nord des bundesweiten Online-Wettbewerbs „Jugend gründet“ im brandenburgischen Potsdam statt. Dieses Jahr waren nicht nur zwei Teams des Hansenbergs unter den besten neun der ersten Spielphase vertreten, sondern belegten zudem auch die Plätze 1 und 2. „Ein großartiger Erfolg für die zwei motivierten Teams, das ist ein unglaubliches Ergebnis!“ Lehrer-Coach Paul Rauh strahlt über alle Backen.

Bei „Jugend gründet“ geht es darum, eine innovative Geschäftsidee in Form eines Produkts mit dem dazugehörigen Unternehmen zu gründen. Dazu bilden sich Gruppen von 2–6 Schülern, Auszubildenden oder Zivildienstleistenden. Der Wettbewerb ist in zwei Phasen unterteilt. Zunächst muss ein Businessplan mit Informationen über die Idee, die Realisierung und die Vermarktung des Produkts erstellt, dann ein Planspiel mit einem virtuellen Markt durchlaufen werden. Beide Perioden werden bepunktet und die erfolgreichsten Teams zum Finale eingeladen, wo als Hauptgewinn die Reise ins Silicon Valley (USA) winkt.

Um die besten Teilnehmer der ersten Phase aus Norddeutschland zu würdigen und um ihnen ein Feedback zu geben, wurden die besten neun Teams zum Zwischenfinale nach Potsdam eingeladen. Bereits in den frühen Morgenstunden machten sich die Schüler der ISH per Zug auf den Weg in die Landeshauptstadt. Im Hotel erwarteten sie ein kleiner Snack und die offizielle Begrüßung durch die Projektleitung sowie ihr betreuender Lehrer Paul Rauh. Dieser war bisher bei fast allen Entscheidungen des Wettbewerbs dabei und kann deshalb mit einer enormen Erfahrung glänzen.

Von dort aus ging es mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Rathaus, wo ein Treffen anstand mit der Bürgermeisterin der Stadt Potsdam sowie später der Ministerin des Landes Brandenburg für Bildung und Sport. Auf dem weiteren Programm stand eine Führung durch die Biosphäre. Abschließend zum Tag wurde gemeinsam im Restaurant der Biosphäre noch zu Abend gegessen, ehe sich jede Gruppe individuell auf den darauffolgenden Tag vorbereitete.

Am Dienstagmorgen um 7:15 h verließen alle „Jugend gründet“-Teilnehmer, Betreuer und Organisatoren das Hotel mit ihrem Gepäck in Richtung Bahnhof. Mit der S-Bahn fuhren sie dann zum Hasso Plattner Institut der Universität Potsdam. Dort fanden sich die Teams ein, um ihren ausgearbeiteten Businessplan zu präsentieren. In vier Minuten und höchstens fünf PowerPoint-Folien mussten die Businessideen überzeugend präsentiert werden.

Da die Reihenfolge alphabetisch festgelegt war, machte das Unternehmen Aerolution vom Hansenberg den Anfang. Das Team besteht aus dem Teamleiter Michael Haas, sowie Anna Ravensburg, Johanna Appel, Lilly-Ann Platen, Marius Palass und Luca Messerschmidt. Ihre Idee beschäftigte sich mit einer neuen Art, regenerative Energie zu gewinnen. Dazu ist es nötig, in U-Bahn-Tunneln parallel zum Schienennetz einen Kanal mit Verbindungsschächten zum Tunnelinneren zu bohren. In diesen werden Turbinen eingesetzt, die den durch Züge produzierten Fahrtwind in Energie umwandeln. Die Energie wird zu Strom verwertet, sodass dieser wieder direkt in die Oberleitung der Bahn eingespeist und somit recycelt werden kann. Während ihrer Präsentation punkteten sie vor allem durch diese nachhaltige Idee – gerade in Zeiten von Atomkraftkatastrophen, doch auch ihr gesamtes Auftreten schien überzeugt zu haben.

Das zweite Team der ISH, Fragrancy, mit Teamsprecher Emanuel Urmann, Jakob Wegmann, Mirko Articus und Maurizio Wack hatte dagegen ein komplett anderes Produkt. Sie hatten die Idee eines innovativen Deodorants mit drei Kammern im Inneren, der es dem Kunden ermöglicht, drei verschiedene Düfte gleichzeitig bei sich zu tragen. Dadurch profitiert der Kunde von Individualität und Komfort in Bezug auf Gewicht und Platz. Die Gruppe trat mit fachkundigem Wissen und einer gekonnten, passenden Selbstinszenierung auf, die bei vielen Zuhörern auf Begeisterung stieß.

Zwischen den Präsentationen und der Siegerehrung informierte der Leiter der d-School des Hasso Plattner Instituts über den besonderen Studiengang des „Design Thinking“, mit dem sich die Universität Potsdam schmücken kann und welcher sich ebenfalls mit der Entwicklung von Innovationen beschäftigt.

Die Anspannung stieg zunehmend, als die Plätze in aufsteigender Reihenfolge verkündet wurden. Umso größer war der Jubel als nach Bekanntgabe der Plätze 9–3 feststand, dass die Teams der ISH die ersten beiden Plätze belegen würden. Letztendlich belegte das Team Fragrancy den zweiten Platz hinter Aerolution, die den Zwischenentscheid für sich entscheiden konnten.

Zwar gab es keinen Preis, doch beide Teams nehmen neben der kulturellen Erfahrung der Stadt Potsdam eine Menge Erfahrung, Verbesserungsvorschläge und Motivation für die nächste Wettbewerbsphase mit. Sie hoffen, auch im Finale in Wolfsburg Anfang Juni dabei sein zu können.