25. - 29.01.2009

Wirtschaftswoche der Jahrgangsstufe 11 mit ökonomischen und ökologischen Planspielen in Dorfweil, Taunus

Worauf arbeitet ein jeder Schüler hin? Womit erhält er seine Arbeitsmoral und seine Motivation?

Die Antwort zu diesen Fragen dürfte zumeist das Wochenende sein. Nicht jedoch für die Hansenberger, die ohnehin samstags zur Schule gehen. Sie denken in größeren Intervallen, zählen heimlich die Tage bis zum nächsten Heimfahrwochenende, oder aber, wie im 11er Jahrgang bis zur Wirtschaftswoche in Dorfweil.

Während dieser Woche werden zwei Planspiele angeboten: WIWAG und OEKOWI, welche den Teilnehmern volks- und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge mit realitätsnaher Simulation beibringen und verdeutlichen sollen. Hierzu schlüpfen die Teilnehmer bei WIWAG in die Rollen einer Unternehmensleitung. Von der Werbestrategie bis hin zur Aktionärsversammlung und den Mitarbeiterentlassungen muss alles selbst geplant, entschieden und errechnet werden. OEKOWI hingegen simuliert einen Staat, in dem die einzelnen Haushalte, die Regierung sowie einige Unternehmen die Folgen ihrer einzelnen Entscheidungen im gesamten Wirkungsgefüge eines Staates begreifen lernen.

Da wir nun der 7. Jahrgang sind, der diese einzigartige Chance erhielt, wurde uns in den Tagen und Wochen vorher beispielsweise erzählt, dass es dort ein Schwimmbad und eine Sauna gäbe, was sicherlich die allgemeine Vorfreude und die teilweise bemerkbare Anspannung mit beeinflusste. So standen wir nun da, in der Kälte auf den Bus wartend, der uns zum ersten Mal alle gemeinsam vom Hansenberg weg bringen würde, eine gänzlich neue Erfahrung. Was würde uns die Woche bringen? Würden sich unsere Erwartungen erfüllen?

Noch am selben Morgen starteten die Planspiele nach überraschend kurzer Einweisungszeit, was bei WIWAG bedeutet, dass man sofort unternehmerische Entscheidungen für ein mittelständisches Unternehmen fällen muss, wessen Leitung man soeben erst übernommen hatte. Von den sogenannten „Sphären“, den Umweltbedingungen, die der Realität nachempfunden die Marktsituation ausdrücken bis hin zu den Qualitäts- und Imagepunkten, die man erwerben oder verlieren kann, gab es eine riesige Masse an Informationen auszuwerten und Zahlen zu berechnen. Manch einer fühlte sich an diesem ersten Tag von der wahnsinnigen Daten- und Papierflut leicht überfordert und war im Laufe der Woche sichtlich erleichtert, als im Endeffekt jegliche Verständnisprobleme hinter einem lagen und der gewünschte Lerneffekt sich in steigenden Gewinnen niederschlug. Doch WIWAG und OEKOWI beinhalten noch weitaus mehr Herausforderungen.

Nicht nur die Mathematiker und Ökonomen kamen während der Zeit, die wir mit den Planspielen zu brachten, vollends auf ihre Kosten, auch die Künstler und Rhetoriker unter uns konnten sich komplett entfalten. So ging es zum Beispiel darum, ein Werbekonzept samt Anzeige vor der gesamten Spielgruppe zu präsentieren, oder aber eine Jahreshauptversammlung vor Aktionären zu geben – eine kritische Situation, insbesondere wenn sich in den Kurven und Diagrammen durchaus noch die Fehler der Anfangszeit abzeichnen.

Neben diesem akademischen Programm, welche von hochkarätigen Vorträgen und einer politischen Diskussion unterstützend begleitet wurde, gab es in Dorfweil noch Vieles mehr zu entdecken und erleben. So waren das Schwimmbad oder die Sauna Zentrum der gemeinsamen Aktivitäten, hier konnte man sich entspannen oder aber nach Herzenslust herum toben, was für manche mit blauen Flecken endete. Falls es dem ein oder anderem in der Familienstätte etwas zu eintönig wurde, so konnte man mit dem nächsten Bus zum REWE fahren. Das klingt bis hierhin nicht sonderlich spannend, doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund ließ der Busfahrer uns Hansenberger kostenlos mitfahren, was für uns sehr erstaunlich war. Auch durch das gemeinsame Arbeiten profitierte die Gemeinschaft, da die Teamfähigkeit und die Kooperation gefordert wurden und man sich intensiver als sonst in einer Gruppe beweisen musste. Insgesamt war Dorfweil eine Bereicherung, ganz egal ob in akademischer oder sozialer Hinsicht und ein jeder von uns hat die Zeit sichtlich genossen.