Mi, 15.01.2014

Vortrag von Professor Storch (Universität Heidelberg) zum Thema: „Kooperation – Ein Erfolgsprinzip der belebten Welt”

Am 16. Januar durfte unsere Schule den Heidelberger Seniorprofessor Dr. Volker Storch für einen Vortrag zu dem Thema „Kooperation – Ein Erfolgsprinzip der belebten Welt“ willkommen heißen. Herr Storch ist nicht nur einer der bekanntesten Biologieprofessoren aktuell, sondern war dies auch schon zu den Studienzeiten unserer Lehrer.

Er ist Autor zahlreicher Biologiebücher, welche früher wie heute ein Muss für jeden angehenden Biologen sind. An der Universität Heidelberg war er bis zu seiner Emeritierung Professor für Ökologie und Zoologie und ist nach wie vor Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Gleich zu Beginn des Vortrages wurden wir in seine Präsentation miteinbezogen, wobei er Sauerstoff zu einem Giftgas und CO2 und Wasser als „Lebenselixier“ entpuppte. Dies habe mit der evolutionären Veränderung und Anpassung der Lebewesen auf die unterschiedlichen Gegebenheiten zu tun. Einer der wichtigsten Wege des Überlebens, eine Methode der Anpassung und gegenseitigen Unterstützung von Organismen: Kooperation.Da wir sozusagen bei dem Beginn des Lebens mit der Betrachtung von Kooperationen einsetzten, und es seit ca. 3,5 Milliarden Jahren auf der Erde Lebewesen gibt, war die Präsentation ein Schnitt durch einen großen Zeitraum.

Wir haben gelernt, dass zunächst Gebirge durch Kooperation entstanden sind, welche sich durch Sedimentablagerung von Korallen und Einzellern bildeten, wie zum Beispiel die Alpen oder der Himalaya. Dadurch wird insgesamt deutlich, welche Wichtigkeit und welchen Einfluss die Kooperation auf das momentane Erscheinungsbild der Erde hat.

Anschließend behandelten wir die Kooperation unter dem Gesichtspunkt der Wehrhaftigkeit, wobei Fische beispielsweise die Giftigkeit von Korallen als Schutz nutzen können, solange sie nicht selbst Schaden nehmen. Als weitere Möglichkeiten nannte Professor Storch zum Beispiel den Mechanismus der Aufnahme von giftigen Substanzen und das Abschießen dieser auf Feinde im Falle eines Angriffes.

Zudem erhöhe Kooperation die Integrität, so Professor Storch. Da sich Fische beispielsweise nicht die Zähne putzen können, gebe es eine Kooperation zwischen Fischen und kleinen Parasiten (Fische, Krebse…), welche in den Mund oder die Kiemen des Wirts eindrängen und diesen säubern, wodurch sie selbst den Vorteil der Nahrungsaufnahme erlangten.

Ähnliche Formen der Kooperation würden auch für den Menschen eine große Rolle spielen, zum Beispiel für die Verdauung, da wir ohne Darmbakterien keine Nährstoffe aufnehmen oder verarbeiten und folglich auch nicht leben könnten.

Auch die biologische Vielfalt werde durch Kooperation unterstützt. Beispielsweise böten Pflanzen den Insekten als Anreiz Nektar an, sodass diese unfreiwillig die Pollen übertragen. Dies sei deutlich „wirtschaftlicher“ für die Pflanzen, da die Produktion vieler Pollen für die Fortpflanzung durch Windbestäubung viel aufwendiger wäre.

Somit wurden uns wichtige Formen der Kooperation vorgestellt und uns anschließend die Möglichkeit gegeben viele Fragen zu stellen.

Wir möchten uns ganz herzlich bei Professor Storch für seinen Besuch und die Präsentation bedanken und würden uns sehr über weitere Besuche in der Zukunft freuen.