Fr, 14.01.2011

Vortrag von Aline Rohrbach (IHK Wiesbaden): „Kleine und mittlere Unternehmen der Region: Besonderheiten, Stärken, Herausforderungen.“

Am 15. 01. 11 besuchte Frau Aline Rohrbach von der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden die Internatsschule Schloss Hansenberg. Die IHK Wiesbaden vertritt die Interessen von rund 38 000 Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Wiesbaden und im Rheingau-Taunus-Kreis. Aline Rohrbach hat in der IHK die Geschäftsbereiche „Recht/Innovation/Starthilfe“ übernommen und berät Neugründer im Prozess der Businessplanung bis zur Unternehmensgründung. Die interessierten Zuhörer kamen auf Einladung des „Coaches“, Herrn Rauh, primär aus den Klassen 11 und 12, die an den drei Wirtschaftswettbewerben der Schule teilnehmen.

In einem sehr kenntnisreichen, spannenden Vortrag über das Thema „Kleinere und mittlere Unternehmen der Region: Besonderheiten, Stärken, Herausforderungen“ informierte Frau Rohrbach die potentiellen „Jungunternehmer“ detailliert über die Schwierigkeiten der Unternehmensgründung.

Die junge Referentin präsentierte umfangreiche Daten. In Deutschland machen kleine und mittelgroße Unternehmen 99 % Prozent des Unternehmensbestands aus, obwohl die Hälfte dieser Unternehmen das dritte Geschäftsjahr nicht übersteht. Die Gründe für diese Probleme seien sehr vielfältig.

Bereits vor der Unternehmensgründung sehen sich potentielle Unternehmer mit verschiedensten Problemen konfrontiert, so Aline Rohrbach. Zum einen gibt es die Standortfrage. Unternehmensgründer müssen dabei die Höhe der Gewerbesteuer z. B. gegen eine ideale Lage zu Zulieferern oder Kunden abwägen. Des Weiteren ist z. B. bei Ladengeschäften mit direktem Kundenverkauf zu beachten, dass in unserem Zeitalter der Anteil von Online- und Versandhandel rapide ansteigt. Hinzu kommen Überlegungen der Rechtsform, die das künftige Unternehmen haben soll. Hier legte Frau Rohrbach sehr differenzierenden Wert auf Haftungs-, Steuer- und Kapitalbeschaffungs-Fragen. Der gewichtigste Punkt einer Unternehmensgründung ist die Frage der Finanzierung. Banken geben nur ungern Kredite an kleine und mittlere Unternehmen, zum einen aus Risikogründen (Basel II und III wurden kurz vorgestellt), zum anderen aus dem Grund, dass sie an Krediten für kleine und mittlere Unternehmen in Vergleich zu größeren Krediten relativ wenig verdienen.

In einem weiteren Teil vermittelte die Businessberaterin Informationen zu den lokalen Unternehmen Geisenheims und Umgebung. Erörtert wurde u. a. die Ausgabenstruktur der Kundschaft des Rheingaus regional, ob z. B. eine Kundin zum Kleidereinkauf eher nach Geisenheim, Rüdesheim oder Wiesbaden oder Mainz fährt? Viele lokale IHK – Daten helfen uns, den regionalen Markt in seinen Schwierigkeiten besser zu verstehen. Dies ist ja die Aufgabe in business@school in Phase II: Analyse und Präsentation eines Unternehmens der Region. Sehr wichtige Infos!Insgesamt kann Frau Rohrbach uns durch ihren lebhaften, anschaulichen Vortrag vermitteln, worauf es bei der Unternehmensgründung ankommt. Und das ist genau das, was bei den Wirtschaftswettbewerben „business@school“, „Deutscher Gründerpreis“ und „Jugend gründet“, an denen auch in diesem Jahr eine Vielzahl von Schülerinnen und Schülern in mehreren Teams teilnehmen, sehr, sehr hilfreich sein wird. Danke!