Mi, 17.06.2009

Vorstellung der 13.3-Projekte

Das Schuljahr geht langsam aber sicher dem Ende zu, und für die ehemaligen Schüler/innen der Klasse 13 geht hiermit auch die Zeit „am Berg“ vorbei. Die Projektphase 13.3 steht am Ende dieser Zeit und bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Erfahrungen in Arbeitsphasen zu sammeln, die den Unterricht in seiner bisherigen Form ablösen und innerhalb der Projekte in externen, internen und sozialen Aufgabenfeldern praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Präsentation dieser Projekte diente der jetzigen Jahrgangsstufe 12 zur Orientierung, was sich hinter Projekten wie beispielsweise dem Cern-Praktikum oder der Kinder- und Jugendfarm verbarg. Durch die Veranstaltung leitete Lisa Buchauer.

Externe Projekte

Moritz und Charlotte erzählten zunächst von den Eindrücken ihrer Praktika in der Hauptstadt. Moritz hatte in der hessischen Landesvertretung in Berlin vier Wochen damit verbracht, den Bereich der Gesetzgebung genauer kennen zu lernen. Zudem durfte er eine „Geschäftsreise“ in den Nahen Osten machen. Moritz betonte besonders, dass ihm seine Motivation und Selbstständigkeit sehr geholfen hätten, im Betrieb zurecht zu kommen, denn die Landesvertretung, in der die Politiker-Interessen der schwarz-grünen Regierung Hessens weitertragen, sei personell niedrig besetzt. Charlottes Praktikum fand in der Verwaltung des deutschen Bundestages statt. Sie wurde durch Parlamentsgebäude und Regierungsviertel geführt und hatte außerdem Gespräche mit fast allen Abteilungen. Besonders spannend war es für Lotte, dass sie an nicht-öffentlichen Sitzungen teilnehmen und so die Politik „hautnah“ erleben durfte. Charlottes Praktikum war durch Vorträge, Besuche beim Auswärtigen Amt, dem Morgenmagazin und vielen anderen eine sehr bereichernde Erfahrung. Sie resümierte, das Praktikum sei gut für politisch motivierte Jugendliche, die sich stark für ein Studium in BWL oder Politikwissenschaft interessieren würden.

Das nächste Projekt, ein Praktikum beim „Conseil European pour la Recherche Nucléaire“ stellte Lisa, die Moderatorin der Veranstaltung, vor. In diesem Praktikum befanden sich die Schülerinnen und Schüler, die teilnahmen, für zwei Wochen in Genf, wo sie sehr gut in den Betrieb des Kernforschungszentrums eingebunden wurden. Pflichtausrüstung bei der Arbeit 100 Meter unter der Erde waren Helm und Sicherheitsschuhe, doch ansonsten waren die teilnehmenden Schüler in sehr verschiedenen Aufgabenfeldern tätig; so berichtete Lisa etwa von ihrer Arbeit am CMS-Detektor. Auch in ihrer Freizeit haben die Teilnehmer des Projektes Genf und die Umgebung genossen.

Ein weiteres Projekt, das abseits vom „Berg“ stattfand, war das Planspiel POLIS. POLIS ist eine Abkürzung für „Politik und internationale Sicherheit“, welche Themen dieser Woche sind. Die Arbeitsphasen unterstanden der Leitung des Jugendoffiziers Marcel Spieß. Seine Aufgabe bestand zu Beginn darin, Regionen dieser Welt auf die Teilnehmer zu verteilen. Innerhalb der Regionen gab es dann noch eine genauere Kosteneinteilung. Johannes berichtete, dass das Spiel mit einem anderen Politik-Leistungskurs eines anderen Gymnasiums. Ziel des Spiels war es, einmal die Vorgehensweisen internationaler Organisationen durchzusprechen und am eigenen Leib zu erfahren, wie schwer es sein kann, Verträge auszuhandeln oder – was allerding nicht Sinn des Spiel ist – „Krieg“ zu spielen. Das Spiel war, so berichtete Johannes, sehr offen, was zum einen positiv, zum anderen aber auch als etwas schwierig aufgefasst wurde. In der freien Zeit außerhalb der Projekte ist durch einen Besuch des Kletterparks und der Sommerrodelbahn keine Langeweile aufgekommen.

Johannes war es dann auch, der über die Fahrt nach Posen in Polen berichtete. Dieser Besuch fand im Nachklang des NONO-Projekts statt, an dem sich der Jahrgang im vergangenen Schuljahr beteiligte. Auf der Tagesordnung standen unter anderem ein Besuch im Bamberger Museum und eine Führung durch ein KZ, die als sehr bewegend eingestuft wurde. Ein Highlight der Posenfahrt war zudem das Jubiläumskonzert der Philharmonie Posen. Auf der Fahrt wurde zudem ein polnisches Internat besucht, dessen Regeln den unseren in einigen Punkten recht fern schienen.

Ebenfalls in Anlehnung an das NONO-Projekt fand die Fahrt in die Toskana nach Marzabotto statt. Hier besuchten einige Schüler eine Friedensschule, die sich als Aufgabe die Gedenkarbeit gesetzt hatte. Sie wurde gegründet, nachdem es in Marzabotto 1944 ein Massaker gegeben hatte, während dessen die Nazis aus Rache an den Partisanen das Dorf nahezu komplett ausgelöscht hat. Durch die Gedenkarbeit, die die Schule leistete, bekamen die Teilnehmer ein neues, entkrampfteres Verhältnis zum Gedenken als sie es bisher durch die Schule im Unterricht vermittelt bekommen hatten. Das Gedenken wurde für sie etwas natürlicher.

Ein weiteres Projekt, das beschrieben wurde, war es Besuch des Fachbereichs Informatik der Uni Koblenz, an welchem Moritz und Sebastian teilnahmen. Untergebracht waren sie während dieser Zeit in einem Kloster, wo ihnen eine der „mindestens 33 Schwestern“ täglich Frühstück bereitete. Die Stimmung im Kloster empfanden die beiden als sehr aufgeschlossen. Ihre Arbeit an der Universität bestand darin, sich in einem der fünf Projektbereichen der Universität zu beteiligen. Moritz wählte die Computervisualistik, die einen etwas größeren Bekanntheitsgrad vor allem durch den Rettungsroboter „Robby“ habe. Dieser Roboter nehme auch an dem alljährlichen Robocup im Bereich der Rettung teil. Moritz arbeitete an einem Hauswirtschaftsroboter. Sebastian hingegen, der sich in den Bereich der Softwaretechnik eingewählt hatte, arbeitete an Programmen mit, die Firmen beim Entwickeln eigener Software unterstützen soll. Beide empfanden ihre Praktika besonders für Studieninteressierte des Faches Informatik.Das letzte Projekt der schulexternen Phase, das vorgestellt wurde, trug den Titel „Grenzerfahrung“: es handelte sich hierbei um eine Fahrradtour entlang der deutsch-deutschen Grenze, die in Fulda begann. Fester Bestandteil neben dem Radfahren war es, die Geschichte durch Museenbesuche nachzuarbeiten. Das Projekt wurde von Peter als sehr gewinnbringend eingestuft.

Schulinterne Projekte

Auch am Hansenberg selbst fanden Projekte statt. Eines davon war beispielsweise die WHU Case Challenge. Zunächst sollten die Schüler Teams bilden. Es folgte eine Textarbeit mit englischer Literatur, der eine Marktanalyse folgte. Den Rahmen bildeten seitens der Teilnehmer die Erstellung einer Präsentation der Analyseergebnisse sowie einige Vorträge seitens der Veranstalter. Zum Abschluss wurden die Präsentationen gehalten und die besten Teilnehmer mit USB-Sticks beschenkt.

Ein weiteres internes Projekt war eine Analyse zum Verhalten der Menschen bezäglich seiner Ernährung. Der Trend innerhalb der letzten Jahrzehnte ginge zunächst zum schnellen Essen, sprich Fast-Food, hin, sei allerdings in den letzten Jahren auch wieder hin zu gesunder Ernährung (Bio-Marken, selbst kochen) gegangen. Ein Highlight der ersten zwei Tage des Projekts war mit Sicherheit das Kochen auf dem Schulflur. In den letzten drei Tagen konnten die Schüler in drei verschiedenen Gruppen den Trend zu Kochshows, den Trend zu gesundem Essen sowie die Veränderungen der Fast-Food-Ketten untersuchen.

Teils intern, teils extern war das Projekt „Körper & Geist“, das von einem Philosophie- und einem Religionslehrer sowie einem Biologielehrer der Schule geleitet wurde. Zunächst lieferten diese beiden eine biologische und philosophische Einführung in das nicht vollkommen erforschte Phänomen der Bewusstseinsentstehung und des Leib-Seele-Problems. In den folgenden Tagen schlossen sich eine Diskussion mit einem Theologen, neurowissenschaftliche Gespräche am Max-Planck-Institut sowie eine Hirnpräparation und ein Vortrag über Neuroethik an. Das Thema warf viele Fragen auf, was auch die Abschlussdiskussion zu einer spannenden Angelegenheit machte.Das zum Schluss vorgestellte Projekt „Niederwalddenkmal“ drehte sich um Denkmäler allgemein. Zunächst bekamen die Teilnehmer eine Einführung in die Thematik, dann besuchten sie das Niederwald-Denkmal, das sich in der Nähe der Schule befindet. Ein weiterer Bestandteil dieses Projektes waren Umfragen, die von den Teilnehmern selbst ausgearbeitet und durchgeführt wurden.

Sozialprojekte

Eines der Sozialprojekte bestand darin, dass vier Schüler für eine Woche im Kloster wohnen konnten, das sich in der Nähe von Nürnberg befand. Betreuender Sozialpädagoge war Herr Flügel. Dass das Kloster auf dem Land lag, förderte die Besinnung, die durch den Klosteraufenthalt angeregt wurde. Der Tag im Kloster begann um fünf Uhr morgens, und das gesamte Leben im Kloster ist laut den Berichten der Schüler auf den Glauben ausgelegt. Besonders schön fanden die Schüler die gregorianischen Gesänge der Mönche. Während der Woche im Kloster durften die Schüler im Garten arbeiten und sich außerdem in einer theologischen Diskussion mit den Mönchen auseinandersetzen. Insgesamt war der Eindruck, den die vier Jungen vom Klosterleben mitnahmen, ein sehr positiver, zumal alle religiösen Handlungen freiwillig waren und man insofern auch nicht zum Christentum bekehrt wurde, wenn man nicht wollte. Den Abschluss des Tages bildeten jeweils Reflexionen im Gewölbekeller. Insgesamt wurde die Zeit im Kloster als schön, sehr ruhig und entspannend angesehen. Die Vorurteile, die viele Menschen gegenüber Mönchen hätten, seien für die vier Teilnehmer dieses Projektes beseitigt.

Eine andere Möglichkeit, an einem Sozialprojekt teilzunehmen, bot sich auf der Kinder- und Jugendfarm in Oestrich-Winkel an. Insgesamt verbrachten 12 Personen eine Woche bei dieser Einrichtung. Die Aufgaben der Teilnehmer waren hierbei der Bau einer Feuerstelle und eines Wasserspiels sowie die Beschäftigung mit den Kindern. Den Abschluss dieses Projektes bildete ein Lagerfeuer mit den Kindern gemeinsam, bei dem Stockbrot gebacken wurde.

Das Projekt in einer Schule für Behinderte wurde durch eine Führung Schulführung eingeleitet. Danach wurden die Teilnehmer eingeteilt, sodass je ein Schüler zu einer Schülergruppe von 10 Leuten plus zwei Erzieh- bzw. Lehrkräften stieß. Auf dem Campus integriert sind zudem Wohngruppen und Werkstätte, in welchen die Behinderten arbeiten können. Die Klassen waren eingeteilt nach Leicht- und Schwerbehinderten. Das Kontakteknüpfen mit den Schülern der Schule empfanden die Teilnehmer des Projektes als einfach und sprachen insgesamt von einer „super Erfahrung“.

Das Schlusswort hatte Lisa. Sie bedankte sich für die Präsentationen der 13-er und für das entgegengebrachte Interesse der 12-er.