Di, 06.10.2015

Trace Bundy – Mit der Gitarre quer durch Europa (und zu uns)

Für Trace Bundy war die Aula der Internatsschule Schloss Hansenberg sicherlich eine Nummer kleiner als die Locations, an denen er sonst spielt – wenige Tage zuvor war er in London und Glasgow aufgetreten, und nach Zwischenstopp in Deutschland führt ihn seine Tour nach Finnland. Der US-Amerikaner Bundy, den seine Fans The Acoustic Ninja nennen, füllte mühelos die gesamte Aula mit Publikum, darunter nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch solche, die von weit her angereist waren, um den Gitarristen anzuhören.

Und ein genialer Gitarrist ist Trace Bundy allemal. Mit Hut, zwei akustischen Gitarren, jeder Menge Kapodastern und einem Loop Pedal schlug er zwei Stunden lang sogar die in seinen Bann, die keine erklärten Fans von Gitarrenmusik sind. Neben verschiedenen eigenen Songs spielte er alte Folksongs und Kinderlieder, Klassiker von den Beatles über U2 bis zu den Backstreet Boys und sogar Happy Birthday – rückwärts.

Bundys Songs tragen Namen wie Elephant King, Urban Challenge, Duelling Ninjas oder Joy and Sorrow. Auf die Titel kommt er, das erzählte er der Homepageredaktion in der Pause, meist ganz zufällig. Oft benennt er Songs nach den Orten, an denen sie entstanden. Und Patenga? Das weiß er wohl selbst nicht genau. Er erzählt jedes Mal eine andere Geschichte.

In den Songs kommt Bundys Gitarre nicht nur als klassisches Saiteninstrument, sondern auch als Quasi-Klavier oder Percussion-Instrument zum Einsatz. Zusätzlich spielt der Musiker, der bereits mehrere Live- und Studioalben aufgenommen hat, viel mit den Funktionen des Loop-Pedals, erzeugt durch verschiedene Schichten, Echos und Stereo Delay den Anschein, nicht allein, sondern mit einer ganzen Band auf der Bühne zu stehen.

Und diese Bühne, obwohl klein, lobt Bundy sehr. „Tolle Akustik!“ Vor zwei Jahren war er schon einmal da, „Dankeschön Deutschland“ kann er auf Deutsch sagen – nach einer kleinen Spielerei mit dem Loop Pedal sogar rückwärts. Und was wünscht er sich für die Zukunft? Er will nicht als „The Guitar Guy“ in Erinnerung bleiben, sondern als jemand, der die Musik, die er macht, mit Liebe macht.

Zumindest ein paar CDs und vielleicht auch etwas von dieser Liebe nahmen viele von uns mit. Der Abend endete nach etwa zwei Stunden mit Standing Ovations.