Mi, 02.10.2013

Trace Bundy am Hansenberg

Am 2. und 3. Oktober, kurz vor den Herbstferien, besuchte der amerikanische Ausnahme-Gitarrist Trace Bundy den Hansenberg. Trace Bundy zählt zu den bekanntesten Gitarristen weltweit. Außergewöhnlich ist, dass er ausschließlich solistisch mit Gitarre auftritt. Er spielt mit keiner Band und singt auch nicht. Dafür entlockt er seiner Gitarre durch ausgefeilte Spieltechnik und Verstärkertechnik Klänge, die man ansonsten zunächst nicht einer Gitarre zuordnen würde.

Trace Bundy ist zur Zeit auf einer Europatournee durch England, Frankreich und Italien, sein einziges Konzert in Deutschland war das am Hansenberg. Dementsprechend gespannt versammelte sich die Schulgemeinde am Mittwochabend vor dem Tag der deutschen Einheit und bereits nach wenigen Minuten waren alle von den mystischen Klängen von Trace Bundys Gitarre in den Bann geschlagen. Daneben ist der Künstler eine außergewöhnliche Persönlichkeit und ein großartiger Entertainer, der sein Publikum zu fesseln versteht. Jeder seiner Songs hatte eine Geschichte, die manchmal zum Lachen, oft aber auch zum Nachdenken anregte. Im Gedächtnis bleiben wird der Satz: „I don’t want to be remembered as Trace Bundy the guitarrist, I want to be remembered for the way I have loved.“ Darüber hinaus verstand er es aber auch zu unterhalten, z. B. durch ein Medley von Evergreens, ein spontanes Geburtstagsständchen rückwärts oder ein Gitarrensolo auf seinem iPhone. Insgesamt beeindruckten seine außergewöhnlichen Spieltechniken und die Art und Weise, wie er mit Sound- und Verzerrertechnik der Gitarre Klänge zu entlocken wusste, die einzigartig und fremd waren. Am Ende des Konzertes belohnte das begeisterte Schulpublikum den Künstler mit stehenden Ovationen und wurde mit einer Zugabe belohnt.

Der Höhepunkt war dann allerdings ein Workshop einiger Schülerinnen und Schüler des Hansenbergs, den Trace Bundy am 3. 10. in der Schule abhielt. Gespannt hatten sich 10 Schülerinnen und Schüler in der Aula eingefunden. Trace Bundy, der bereits am Konzertabend durch seine außergewöhnliche menschliche Art überzeugte, zeigte diese auch im Workshop. Vollkommen natürlich und unprätentiös setzte er sich mit seiner Gitarre in den Kreis der Schüler, spielte und redete darüber, welche Spieltechniken er verwendet. Das Eis war schnell gebrochen und man erfuhr so einiges über seine Person und seinen Weg zur Musik. Dabei war es interessant zu hören, dass Trace Bundy eigentlich Ingenieurswissenschaften studiert hat und sich erst danach ganz der Musik verschrieb. Neben seinen Spieltechniken erläuterte er aber auch, wie er neueste Soundeffekte, wie den Stereodelay oder Loops, für seine Musik nutzt. Es war beeindruckend zu sehen, wie er neben der Gitarre auch die Pedale seines Soundpads benutzte, um bestimmte Klänge zu erzeugen. Bald schon wollte er auch hören, was die Schüler musikalisch zu bieten hatten. Das ließ sich die 1-EG-Band nicht zweimal sagen und nach dem Rockklassiker „Johnny be good“ kam es zu einer spontanen Jamsession mit Trace Bundy. Daneben konnten die Schülerinnen und Schüler auch mit Klangeffekten seines Soundpads experimentieren.

Die Zeit verging wie im Flug, sodass Schulleiterin Frau Dr. Gebauer, der wir diese einzigartige Veranstaltung zu verdanken haben, mahnen musste, die Zeit nicht zu vergessen. Sowohl Konzert als auch Workshop werden allen beteiligten Schülern und Lehrern lange im Gedächtnis bleiben. Trace Bundy ist in zwei Jahren wieder in Europa, er möchte den Hansenberg wieder besuchen, der Hansenberg wird ihn herzlich empfangen!