Sa, 24.01.2009

Theaterfahrt zu „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ im Staatstheater Wiesbaden

Am Sonntagnachmittag besuchten einige Schülerinnen und Schüler der ISH das Theaterstück „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, das von einen finnischen Gutsbesitzer, dessen Gemüt sich nach seinem Alkoholkonsum richtet, erzählt: Nüchtern ist Herr Puntila auf Geld und Macht aus; betrunken hingegen ein guter Mensch. Im nichtbetrunkenen Zustand möchte er seine Tochter mit einem Aristokraten verloben, doch angeheitert bevorzugt er für sie seinen Chauffeur Matti, der weitaus menschlicher ist.

Seine Tochter Eva, ein lebhaftes, kokettes Mädchen, ist dem Aristokraten zwar zugetan, hegt allerdings Zweifel, ob er der Richtige für sie sei, weshalb sie letztendlich eine Affäre mit Matti in der Sauna vortäuscht – doch obwohl ihr eventuell Zukünftiger Wind davon bekommt, ist er nicht von dem Wunsch, Eva zu heiraten, abzubringen.Bei der Verlobungsfeier schließlich wird Herrn Puntila im nüchternen Zustand selbst bewusst, dass der Aristokrat zu steif für seine Tochter Eva ist, diese Erkenntnis jedoch bringt ihn dazu, zu trinken. Nun soll doch der Chauffeur Matti als Schwiegersohn für Puntila herhalten, doch dieser prüft Eva daraufhin, ob sie mit einem „armen Schlucker“ zusammenleben könnte. Sie besteht diesen Test nicht.Schließlich wird Puntila am nächsten Tag sein Tun bewusst, und er beschließt, die Trinkerei aufzugeben. Anstatt den Alkohol jedoch wegzuschütten trinkt er ihn aus; verspricht infolge dessen Matti sogar eine Gehaltserhöhung! Dieser jedoch verlässt baldmöglichst den Hof des Herrn Puntila, bevor jener aufwachen und Matti zur Rechenschaft ziehen kann.

Das Stück von Bertolt Brecht bringt Finnlands Klischees bestens auf die Bühne: Kaffee, Alkohol und Sauna. Es wird von der Warmherzigkeit der zunächst abweisend wirkenden Finnen erzählt, und einige der Vorkommnisse erinnerten mich persönlich an meine Zeit im Praktikum.