Mi, 14.12.2011

Theaterfahrt nach Frankfurt in das English Theatre: „Poetry Slam“

„Ja, was ist eigentlich Poetry Slam?“, fragte Lars Ruppel ins Publikum und erklärte in seiner liebenswerten, nicht zu verstehenden Art und innerhalb von zehn Sekunden den Neueinsteigern die Definition einer solchen Veranstaltung. Und machte dann genauso weiter wie man es von all den Poetry Slams im English Theater in Frankfurt kannte. Locker, regellos und immer zusammen mit dem Publikum. Und das war zu Recht begeistert. Schon der Einstieg eines amerikanischen Slammers hatte ein jeden mitgerissen und auch die nachfolgenden Programmpunkte hatten es in sich. Das Spektrum dieses Abends war breit vertreten, von selbstsicheren, mit Soul-Einlagen sprenkelnden Power-Frauen bis zu anregenden und die Welt anschreienden Texten. Und dieser Genuss bot sich durchzogen von Lars Ruppel und seinem selbst ausgesuchten Co-Moderator, (dieses Mal Leonard Brauch aus unserer Mitte), der mal eben auf Anfrage ein selbstgeschriebenes Gedicht vortrug und sofort das Publikum auf seiner Seite hatte, welches übrigens wie sonst auch die vorgestellten Texte eigens bewertete und Extra-Punkte vergeben durfte. Die ernannten Finalisten bekamen die Gelegenheit, ein zweites Mal ihr Können zu beweisen, und die Zuhörer, sich ein zweites Mal mitnehmen zu lassen. Dieses Finale traten die schwarze Soul-Power-Hemmungslose gegen die Kleine mit der großen Stimme an und, wie schön, dass Kategorisierung diesen Abend außerhalb der Türen blieb, gewannen am Ende beide mit hervorragenden Texten und grandioser Gelassenheit.

Der Poetry Slam war wie immer ein Abend, aus dem man angeregt, ein wenig nachdenklich und auf jeden Fall mit gezogenem Hut herausgeht. Sowie mit der festen Absicht, sich noch am selben Abend in der Kunst des Slammens zu erproben.