22. - 23.05.2014

Theateraufführung des Kurses Darstellendes Spiel (Jahrgangsstufe Q2): “Titanic. Ein Untergang in 60 Minuten”

Mein erstes Mal Titanic…

…war tatsächlich hier am Hansenberg. Doch ich war weder mit einer Freundin da, die sich kurz vorher von ihrem Freund getrennt hatte, noch mit meiner Katze, so wie die DS-Darsteller und Darstellerinnen von sich selbst erzählten. Diese hatten einige Szenen selbst geschrieben, wie beispielsweise den Selbstmordversuch von Rose, und so dem Stück eine persönliche Note gegeben. Insgesamt lehnte sich das Stück an der Filmversion von 1997 an, war jedoch von vielen Anspielungen auf aktuelle Filme wie den „Great Gatsby“, „Wolf of Wallstreet“ und „Der talentierte Mister Ripley“ geprägt.

Jeder Charakter besaß eine prägnante Requisite, die bei jedem Rollenwechsel übergeben wurde. Jack trug eine Weste, der Kapitän eine Schiffsmütze und Rose einen Haarreif, der besondere Aufmerksamkeit erregt, als er für kurze Zeit auch an einen der männlichen Darsteller weitergereicht wurde. Die meiste Zeit blieben sich die Geschlechter des Originals und der Aufführung jedoch treu.

Auch neu an dieser Darstellung waren die Filmszenen, die gezeigt wurden und so auch eine wilde Verfolgungsjagd durch das ganze Schiff ermöglichten, die auch das Arbeitszimmer unserer Geschäftsführerin und die Küche unserer Mensa mit einschloss. Die Liebesszene zwischen Jack und Rose wurde ebenfalls filmisch dargestellt und konnte deshalb im Smart des DS-Lehrers stattfinden. Selbst der Untergang der Titanic wurde in der Badewanne der Sozialpädagogen mit Playmobilfiguren und Eiswürfeln nachgestellt. Bis auf das Ende des Stückes folgen die Darsteller dem genauen Verlauf des Films. Denn auf den Ausgang konnten sie sich nicht einigen. Einen einzigen der beiden Hauptdarsteller konnten die Kursteilnehmer nicht sterben lassen. Entweder sollten beide sterben oder zusammen weiter leben.

„Two graves must hide thine and my coarse, if one might, death were no divorce. “

„Zwei Gräber drohn den Leichen von uns beiden, wärs eines nur, könnt uns der Tod nicht scheiden.“

Da die Darsteller Jack und Rose leben lassen, steht den beiden die Zukunft offen und es werden erneut die Filme, auf die schon zu Anfang Bezug genommen wurde, aufgegriffen. Einmal werden die beiden zusammen reich, da Jack erfolgreich eine Ausbildung zum Broker macht, dann jedoch dem Koks verfällt und die „blonde Schlampe“ heiratet. Das andere Mal schubst Jack Cal über Bord des Rettungsboots, klaut seinen Ausweis und verprasst zusammen mit Rose Cals Vermögen. In der dritten Möglichkeit wird Jack von der Armee eingezogen und als er zurück kommt ist Rose mit einem anderen verheiratet. Er kauft sich das Haus gegenüber von ihrem und versucht durch glamouröse Partys ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

So bleibt es letztendlich jedem der Zuschauer selbst überlassen sich ein eigenes Ende für die beiden zu überlegen, das der eigenen Vorstellung eher entspricht als das Ende des Films.