19. - 26.04.2007

Taizé-Woche in 13.3

„Cantare, ora et labora“ – Hansenberger verbringen erlebnisreiche Woche in Taizé

Im Rahmen der „sozialen Projektwoche“ im Trimester 13.3 brachen 13 Hansenberger am 20. April 2007 zum ökumenischen Jugendtreffen nach Taizé auf, um eine Woche bei der Communauté von Brüdern zu Gast zu sein. Die 1940 von Frère Roger gegründete ökumenische Gemeinschaft der Brüder von Taizé, ganz ähnlich einem Kloster, teilt Jahr für Jahr mit einigen Tausenden Jugendlichen und Erwachsenen ihre besondere Form des Zusammenlebens. Auf dem „Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde“ machten die Teilnehmer vielfältige unbeschreibliche Erfahrungen. Neben der Gemeinschaft und der Solidarität zwischen den verschiedenen Menschen in Taizé und Erfahrungen des einfachen Lebens erfuhren die Teilnehmer die Gemeinschaft mit Gott im Gebet, in Gesprächen und eigenem Nachdenken.

Bei strahlend-blauem Himmel und angenehm-warmem Wetter kamen die Schüler in Taizé (Südburgund) an, wo bereits 1500 Jugendliche am Treffen teilnahmen. Am Wochenende waren zunächst die Franzosen in der Überzahl, aber in der folgenden Woche war eine bunte Mischung aus Franzosen, Deutschen, Italienern, Finnen und vielen anderen auf dem Berg von Taizé, um Antworten, Hoffnung oder Glaube zu finden. Die Hansenberger wurden bei dem Anblick vieler fröhlicher Jugendlicher in Taizé schnell von der Stimmung angesteckt. Nachdem das Gelände das erste Mal überquert war, bezogen die 13 Hansenberg-Schüler gemeinsam mit drei ehemaligen Schülern und Herrn Flügel sowie Frau Herbst als Begleitung ihre einfachen Baracken, bevor man zum Abendessen und zur anschließenden Abendandacht mit „Gebet vor dem Kreuz“ aufbrach.

Da der normale Wochenrhythmus von Taizé vorsieht, dass die Jugendgruppen erst sonntags eintreffen und am nächsten Sonntag das Jugendtreffen wieder verlassen, passten die Hansenberger nicht ganz ins Schema, sodass die freie Zeit am Samstagnachmittag für einen Ausflug nach Cluny genutzt werden konnte, wo unter anderem das in der französischen Revolution zerstörte Benediktinerkloster besichtigt wurde. Am Samstagabend, der im eigentlichen Wochenablauf der letzte Abend in Taizé ist, findet das „Lichtergebet“ als Feier der Osterereignisse statt. Sonntags wurden nach dem großen Morgengottesdienst fleißige Hände gesucht, die bei der Anreise und Abreise der Jugendgruppen mithelfen, was die Hansenberger mit Begeisterung taten. Während die Einen beim Kochen in der Küche halfen, arbeiteten andere zum Beispiel an der Anmeldung und begrüßten die eintreffenden Gruppen, bevor am Nachmittag die offiziellen Arbeiten für die kommende Woche vergeben wurden.

Der typische Taizé-Tagesablauf beginnt mit dem Morgengottesdienst direkt nach dem Aufstehen, bevor es Frühstück (bestehend aus einem Brötchen, einem Päckchen Butter, einer Schokoladenstange und eine Schale Kakao oder Tee) gibt. Anschließend findet für alle Jugendlichen die Bibeleinführung durch einen Bruder statt, danach treffen sich die verschiedenen internationalen Gesprächsgruppen, und man hat Zeit zum persönlichen Nachdenken. Da alle Jugendlichen verschiedene Arbeiten übernehmen, die bei den Treffen anfallen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf möglich zu machen, gibt es auch am Nachmittag eine Bibeleinführung, für alle, die am Vormittag arbeiten müssen. Diese Arbeiten sind beispielsweise Kochen, Abspülen, Verkaufen am Kiosk „OYAK“, Aufpassen in Kirche oder Park oder als „Nightguard“ das Einhalten der Nachtruhe kontrollieren.

Mittags strömen die Taizé-Besucher zur Andacht in die Kirche, bevor es „Lunch“ gibt. Einige Hansenberger kümmerten sich um das Abwaschen und kamen in den Genuss des Privilegs, als erste in der Essensschlange zu stehen (noch vor Herrn Flügel). Am Nachmittag galt weiterhin das Motto „ora et labora“, da man Bibeleinführung hatte oder seiner Arbeit nachging, außer man hatte beides bereits erledigt. Später am Nachmittag fand für die Hansenberger ein Gruppentreffen zum Tee statt, wo über Eindrücke und Erfahrungen gesprochen wurde. Nach dem Abendessen findet die letzte der drei Andachten statt, die im Mittelpunkt des Taizé-Lebens stehen. Anschließend traf man sich in kleiner Runde am Kiosk „OYAK“, wo der Tag gemütlichen Ausklang fand.

Am Ende der Taizé-Fahrt waren sich alle einig, dass diese Woche wunderschön war und alle verändert daraus hervor gehen. Was man erwartet hat und was davon erfüllt wurde; was man gesucht und was man gefunden hat, hängt von jedem Einzelnen ab. Ob in den gemeinsamen Bibelstunden und international besetzten Gesprächskreisen, der gemeinschaftlichen Arbeit, den drei täglichen Gottesdiensten mit den schönen eingängigen, aber nicht eintönigen Taizé-Liedern, Gesprächen mit den Brüdern und den allabendlichen, sehr geselligen Treffen am Kiosk: alles trägt zu dem Taizé-Gefühl bei, das jeder Teilnehmer für sich gefunden und nach der Woche mit nach Hause genommen hat.