20. - 24.01.2008

Studienwoche der 11. Klassen mit den Planspielen ÖKOWI und WIWAG in Dorfweil/Taunus

Die allgemeine Müdigkeit schafft es kaum, das Blitzen und Funkeln in den Augen zu verdecken. Gespannt und voller froher Erwartung ist er, der elfte Jahrgang des Hansenbergs. Eine Woche Wirtschaftsplanspiel in einer Jugendherberge in Dorfweil, mitten im winterlichen Taunus gelegen, steht auf dem Programm. Eine Woche dem Alltag entfliehen, raus aus dem gewohnten Territorium. Das heißt auch alle schulischen Verpflichtungen, alle Arbeit hinter sich zu lassen und sich einmal etwas völlig anderem hinzugeben.

Dieser tolle Aufenthalt hat dem gesamten Jahrgang etwas gegeben, das in der normalen Schulzeit nie zustande kommen könnte. Sich das erste Mal eine ganze Woche lang ohne schulische Aktivitäten mit sich selbst auseinanderzusetzen, sich mit sich selbst vertraut zu machen, das hat dem Jahrgang sehr gut getan; diese Fahrt kann durchaus als Wurzel eines Klassen- und WG übergreifenden Zusammenhalts gewertet werden, der einfach eine besondere Atmosphäre benötigt, um entstehen zu können. Die gute Stimmung, die während der gesamten Fahrt vorherrschte, ist wohl hauptsächlich auf das gute Verständnis untereinander, das faire Umgehen miteinander und den persönlichen Entdeckungen, die durchaus bei so manchem zutage kamen, zurück zu führen. Dass aus der ausgelassenen Stimmung auch die ein oder andere, mal große, mal kleine Party resultierte, die in Einklang mit der Umwelt gut in das Gesamtbild passte, stählt nicht nur den Zusammenhalt, sondern kann sicherlich auch als Fixpunkt der Charakterisierung des Jahrgangs dienen, der sich auch auf diese Weise selbst entdeckt und neu entdeckt hat. Diese Eigenschaften machen die Gemeinschaft aus und haben ein Kollektiv geschaffen, das sich verbindend über uns Elfer legte.

Diese wichtige Selbstfindung war in eine Freizeit gebettet, die sich um ein Pflichtprogramm legte, das seinen Namen nicht verdiente. Das Planspiel wurde so geschickt in den Tagesplan eingearbeitet, dass man gar nicht anders konnte, als sich dieser Scheinwelt hinzugeben und schon bald zu vergessen, dass man selbst in Wirklichkeit weder Aufsichtsratsmitglied einer Firma, noch Regierungsmitglied ist.

Ob beim Leiten des eigens übernommenen Unternehmens oder der Auseinandersetzung zwischen Regierung und Haushalt: spätestens, als sich alle nach dem ersten Tag eingearbeitet hatten, breitete sich Faszination aus und man ereiferte sich an dem Feilen und Planen für das nächste Geschäftsjahr.

Fast wie ein Bonus kamen da die abendlichen Veranstaltungen vor, die bereits für sich allein die Woche gerechtfertigt hätten: Ob bei einem Vortrag über die Bedeutung von Marketing und Werbung für Firmen von einem Vertreter der Dresdner Bank, einer Podiumsdiskussion vor der Landtagswahl mit vier hochrangigen Vertretern der CDU, SPD, FDP und Grünen, bei der auch einige Schülerfragen die Politiker ins Schwitzen brachten oder der Teilnahme an der Juniorwahl Hessens; keine dieser Veranstaltungen kann als Rahmenprogramm bezeichnet werden. Dessen war man sich allseits bewusst und das Interesse der Qualität entsprechend riesig, sodass die Tage, wie das immer der Fall ist, wenn das Programm stimmt, oftmals lang wurden. Aber diese Bereitschaft verdiente sich diese erlebnisreiche Woche redlich, zudem auch ein spätes, aufgelockertes Zusammensein und ausgelassene Stimmung dieser Besonderheiten zu verdanken waren.