14. - 15.05.2015

Shakespeares “Game of Thrones”. Eine Collage nach Heinrich VI und Richard III.

Die DS-Kurse der Q2 spielen Shakespeares Königsdramen

Now is the winter of our discontent.

Richard III

Game of Thrones, House of Cards, The Hollow Crown – direkt wie indirekt steckt viel von Shakespeares Königsdramen im modernen amerikanischen und britischen Fernsehen. Am 15. und 16. Mai wagten sich auch die Schülerinnen und Schüler der Darstellendes Spiel-Kurse der Q2 an den Stoff und verpackten gleich zwei der Stücke in zwei abendfüllenden Theatercollagen – Heinrich IV und Richard III. Zwei sehr unterschiedliche Dramen über schwache und starke Könige, Verrat und Vertrauen, Familie, Liebe, Krieg und Tod –alle Zutaten also, die einen guten Klassiker und eine gute Fernsehserie ausmachen. Sich der Parallelen bewusst, trug die Vorstellung den Titel „Shakespeares Game of Thrones“.

Heinrich ist kein besonders fähiger König, leicht beeinflussbar durch seine intrigante Frau und seine machthungrigen Berater. Unfähig, sich dauerhaft für eine Seite zu entscheiden, wird er im Rosenkrieg zum Spielball verschiedener Adeliger, die sich selbst gern auf dem Thron sähen.

Zwischen den vielen verfeindeten und zu allem Überfluss auch noch miteinander verwandten Figuren wäre es nicht nur für den König, sondern auch für den Zuschauer leicht, den Überblick zu verlieren. Hier schaffte der DS-Kurs nicht nur mithilfe einer Ahnentafel im Programmheft, sondern auch durch Leinwandprojektionen Abhilfe. Diese verdeutlichten nicht nur, welche der dreiunddreißig Figuren die elf in Camouflage-Tanktops und weiße Hemden gekleideten Darstellerinnen und Darsteller gerade verkörperten, sondern auch, welche der Figuren noch lebte und welche gerade dem Rosenkrieg zwischen Yorks und Lancasters zum Opfer gefallen war.

Eingeblendete Erinnerungshilfen, dieses Mal im Design der Serie Game of Thrones, begleiteten auch das zweite Stück des Abends. Dieses folgt dem Aufstieg und Fall König Richards des Dritten. Richard ist ein gerissener und machthungriger Herrscher, ebenso charismatisch wie skrupellos. Er lässt alle ermorden, die ihm hinderlich sind, bis er in der Schlacht von Bosworth Field schließlich ermordet wird. In der ikonischen letzten Schlachtszene, in der Richard “A horse! My kingdom for a horse!“ ausruft, wurde nicht nur im englischen Original gesprochen, sondern der Kurs verzichtete auch auf Darstellung des tödlichen Gefechts. Zu sehen war stattdessen ein eingeblendetes weißes Tuch, auf das langsam Blut tropft.

Nach der letzten Vorstellung trafen sich die DS-Kurse der Q2 noch bei Pizza und Kuchen mit dem DS-Kurs der E2, der nächstes Jahr selbst mit der Präsentation des Jahrgangsprojektes auf der Bühne stehen wird.

Es spielten in Heinrich IV: Jakob Ekert, Florian Haselbeck, Felix Roll, Carl Winterhagen, Jakob Kress, Felix Badenstedt, Philipp Cornelius, Sophia Hon, Katherine Buntrock und Antonia Tolo

Es spielten in Richard III: Moritz Hagemann, Eric Völker, Jonas Kaiser, Marvin Kuschka, Catharina Sachse, Leslie Heimann und Anna Stahlschmidt

Spielleitung: Dr. Gerhard Müller

Technik: SG Bühnentechnik