Als die Mauer fiel – Hessen erinnert sich
9. November 1989 – Menschenmengen tanzen auf der Berliner Mauer, die ersten Trabis fahren über die nun offenen Grenzübergänge, ungehindert und laut hupend, fremden Menschen fällt man in die Arme, Freudentränen in den Augen.
20 Jahre nach dem Mauerfall ist das Leben in einem Gesamtdeutschland für unsere Generation glücklicherweise wieder eine Selbstverständlichkeit. Dennoch ist es wichtig, sich immer wieder an die deutsche Teilung zu erinnern und die Bedeutung der Wiedervereinigung zu erfassen.
Das Land Hessen hat sich dieser Aufgabe aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums des Mauerfalls gewidmet und vom 25. Oktober bis 9. November alle Interessierten auf eine Erinnerungsreise durch die deutsch-deutsche Geschichte mitgenommen. Im Rahmen verschiedener Lesungen, Filme, Ausstellungen und Vorträge wurde die Zeit der „Wende“ mit all ihren tiefgehenden Umwälzungen und weitreichenden Folgen veranschaulicht.
Auch der Hansenberg konnte unter dem Thema „Westöstliche Perspektiven“ seinen Beitrag zu dieser Erinnerung leisten. Am 6. November schlüpften vierzehn Schüler der Jahrgangsstufe 11 im Rahmen der kulturellen Veranstaltungsreihe „Von Schülern für Schüler“ in die Rolle von Zeitzeugen. Innerhalb der halbstündigen Vorführung ließen sie die Ereignisse des Jahres 1989/90 und die weitere Entwicklung in Deutschland anhand von Rollenspielen, Lesungen und Filmausschnitten Revue passieren. Den Akzent legten sie dabei vor allem darauf, Sichtweisen zum Mauerfall sowohl aus östlicher wie westlicher Perspektive zu beleuchten. So traten neben Stasi-Chef Mielke auch Helmut Kohl und Oskar Lafontaine auf, aber auch die Stimmung im DDR-Volk wurde noch einmal lebendig. Der Schlussteil blendete Meinungsumfragen zur Bilanz „20 Jahre Wiedervereinigung“ ein, musikalisch untermalt von Wolf Biermanns „Bilanzballade im elften Jahr“. In diesem Lied vergleicht der Sänger die „sanfte Spaziergängerin Revolution“ mit dem Blutrausch der Französischen Revolution und erkennt: Das Volk hat den Sieg davon getragen!
