So, 19.01.2014

Projekttag mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Systemplanspiel „Europa in der Finanzkrise“ für alle Abiturienten, mit Diskussion mit Wissenschaftlern Prof. Adalbert Winkler, Frankfurt School of Finance, und M. Kollatz-Ahnen, PWC, Ffm.

Projekttag und System-Planspiel: Die Finanzkrise 2008 und die Auswirkungen auf Staaten und Gesellschaften in Europa.

In Kooperation mit der FES Wiesbaden (Friedrich-Ebert-Stiftung) und planpolitik, Berlin.

Am Mo., 20.01.2014, 08:30 – 17:30 Uhr gab es in der Internatsschule Hansenberg einmal mehr eine neue Projektidee: Geleitet von planpolitik, einer freien, professionellen Politik-Agentur aus Berlin, und der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Wiesbaden konnten die ca. 60 Abiturienten selbständig in verteilten Rollen die Grundannahmen und Wirkungen von Haushalts- und Finanz- und Geldpolitik in Deutschland, Europa und der Welt durchspielen.

In diesem System-Planspiel gestalten die Abiturienten als Teilnehmerstaat in der fiktiven „Rosanischen Union“ nationale und europäische Wirtschafts- und Haushaltspolitik. Das wirtschaftliche und politische Szenario ist recht wirklichkeitsnah: Die Mitgliedsländer der fiktiven „Rosanischen Union“ rutschen nach einer Wirtschaftskrise in eine verschärfte Schuldenkrise. „Normale“ Haushaltspolitik der Staaten der Union funktioniert nicht mehr. Es muss zur Rettung der „systemrelevanten Banken“ gespart werden – nur wo?

In drei Spielrunden werden nach intensiven Verhandlungen mit innen- und außenpolitischen Akteuren, z. B. der RosanischenKommission, die nationalen Staatshaushalte beschlossen. Dabei wird deutlich, welche Zwänge und Interessen auf den Entscheidungsträgern lasten, z. B. von Ratingagenturen, Zentralbanken und Finanzakteuren. Weitere Kräfte kommen ins Spiel: Der internationale Kapitalmarkt, Institutionen wie IWF und EZB. Die Mitgliedschaft in der Währungsunion verringert den Handlungsspielraum der einzelnen souveränen Staaten und zeigt die Schwächen der „Union“.

Die Planspiel-Akteure lernten dabei, wie stark Wirtschaft, Finanzen und Politik voneinander abhängen und worum es in der aktuellen Debatte um die Wirtschafts- und Finanzpolitik in Europa wirklich geht. Der Projekttag warf so einen kritischen Blick auf unser Finanzsystem, beleuchtete aktuelle Probleme der Währungsunion und zeigte, wie ökonomische und politische Mechanismen im europäischen und globalen Rahmen funktionieren. Begriffe und Zusammenhänge der Finanz- und Haushaltspolitik im Rahmen einer Währungs-, aber fehlenden Wirtschaftsunion wurden hinterfragt.

Die Ziele des Projekttags wurden nach Meinung aller Schüler (in einem Feedback-Bogen dokumentiert) mehr als übererfüllt. 1. wirtschaftspolitische Zusammenhänge tiefer zu verstehen und 2. komplexe Interaktionen der internationalen Akteure in einem vernetzten Ansatz nachzuvollziehen.

Und so war der Ablaufplanung für den Projekttag: Montag, 20. Januar 2014, R. 2.01

08.30 Uhr R. 2:01: Vorstellung des Spiels, Rollenverteilung

09.15 Uhr Raumverteilung, Lesen der Rollenprofile

10.15 Uhr Spielrunde 1

11.00 Uhr Berechnung der Ratings

11.15 Uhr Pressekonferenz

11.30 Uhr Spielrunde 2

12.30 Mittagspause (währenddessen Berechnung der Ratings)

13.15 Uhr Pressekonferenz

13.30 Uhr Spielrunde 3

14.15 Uhr Auswertung

15.00 Uhr Ende des Planspiels

15.30 – 17:15 Uhr Diskussionsrunde als Trialog (Abiturienten und externe Fachleute):

„Zur Analyse und politischen Wertung der Finanzkrise: Ein Blick auf Auswirkungen auf Staaten und Gesellschaften des Eurosystems, Europa, USA, die Welt.“

Mit den Gastreferentenentwickelte sich ein spannendes Gespräch, es wurde – obwohl es schon Spätnachmittag war – auf hohem Niveau und mit großer Aufmerksamkeit diskutiert.

Die Gastreferenten:

Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, Senior Expert bei PWC, Ffm. und Mitglied des Beratungsgremiums der EU Kommission „Innovation for Growth“ sowie Prof. Dr. Adalbert Winkler, Frankfurt School of Finance & Management, Leiter Centre for Development Finance.

Der größte Dank aber geht an die Sponsoren des Projekttages,Nicole Nestler, Landesbüro der FES Hessen in Wiesbaden,sowie an die dreihervorragendenTrainer derAgenturplanpolitik: Annegret Schneider, BjörnWarkalla und Konstantin Kaiser.

Herzlichsten Dank!!