Di, 24.04.2007

Praktikumspräsentation der 12er

Oder: Von der engen Beziehung zwischen Hansenbergern und Beruf

Wie die Worte der Engel zu den Hirten, damals vor zweitausend Jahren, wirkt an diesem 25. 04. 2007 die erste Folie der Praktikumspräsentation der zwölften Jahrgangsstufe auf uns 11er und die anwesenden Gäste: „Macht euch keine Sorgen!“, steht da schwarz auf blau. Sie hinterlässt erst einmal ein Gefühl der Erleichterung. ‚Gibt es denn irgendetwas, worum man sich sorgen könnte?’, fragt sich vielleicht der ein oder andere.

Andere wiederum malen sich jetzt schon nachts in den kühnsten Träumen aus, wie und wo sich ihr Betriebspraktikum im Ausland abspielen könnte. Daher haben wir es den 12ern zu verdanken, schon im Vorhinein darum zu wissen, dass uns mit dem Praktikum ein aufregender Einblick in das Berufsleben, noch dazu fern der Heimat, geboten wird. Dass es insgesamt nur eine Bereicherung sein kann, mag uns vielleicht, wenn wir 11er in naher Zukunft im Oktober dann überall in die Welt reisen, helfen, den Frust, die Enttäuschungen und die Ängste, die bei allen neuen Erfahrungen im Leben zweifellos dazugehören, mit der nötigen Weitsicht abzulegen und uns offen und motiviert dem Praktikum zu widmen.

Die darauf folgende Präsentation, gespickt mit immer noch anhaltender Begeisterung für das jeweilige Praktikum, klärt uns nicht nur darüber auf, wie einem durch Eigeninitiative „alle Wünsche erfüllt“ werden, legt uns nicht nur nahe, dass praktische Erfahrungen einen großen Gewinn darstellen, sondern enthält auch viele Informationen über die Zielorte und –unternehmen.

Aus den Vorträgen über die Praktikumsplätze in USA, Frankreich, Italien und Luxemburg geht deutlich hervor, wo auch in der Stadt der Liebe oder an der Adria die meiste Zeit verbracht wurde und werden wird: Beim Unternehmen. Mit den Erfahrungen, die man hier macht, steht und fällt der Erfolg des Praktikums. Die durchweg positive Resonanz bei allen Zwölfern sowie die wirklich sichtbare Dankbarkeit, die sie noch einmal offiziell unserer Geschäftsführerin entgegenbrachten, lässt uns Elfer auf eine ereignisreiche Zeit hoffen. Wir können also dem nahenden Betriebspraktikum mit gespannter Erwartung entgegenblicken. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an die Partnerfirmen Altana, Linde und Dresdner Bank, die viele Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt haben. Nicht vergessen darf man natürlich das großartige Engagement von Frau von Zitzewitz-Schänzer. Aber erst das Engagement aller Schüler, im Praktikum wie bei der heutigen Präsentation, lassen uns die einleitenden Worte wirklich glauben – „Macht euch keine Sorgen!“

So stand dieser sonnige Mittwochnachmittag insofern ganz im Zeichen der Berufswahl, als das Publikum in den Genuss eines unterhaltsamen Vortrags von Hr. Dipl.-Ing., Thomas Langkabel, Jahrgang 1962 Director Market Development Public Services, Defense & Healthcare CSC Deutschland Solutions kommt. Dieser ist Manager bei der Softwarefirma CSC und wurde durch das Engagement unseres PoWi-Meisters Paul Rauh an den Hansenberg gebracht – von Bildung hält Herr Langkabel in Zeiten der Globalisierung viel und macht uns in kurzweiliger Manier die Wichtigkeit von Flexibilität klar. Anekdotenhaft erfahren wir Wissenswertes und vor allem Praxisbezogenes aus dem Berufsleben (denn, wie es unvermeidlich noch einmal zur Sprache gebracht werden muss, non scholae, sed vitae discimus). Genauso erläuterte der studierte Luft- und Raumfahrttechniker, wie wenig entscheidend tatsächlich das Faktenwissen bei der Einstellung sei; viel wesentlicher sei die „Bereitschaft, immer wieder Neues zu lernen“ sowie erkennbare Zielstrebigkeit im Lebenslauf. Die „Halbwertszeit“ nämlich – diejenige Zeit, in der das Erlernte auf einem Fachgebiet nur noch zur Hälfte aktuell ist, sei beim Extremfall Informatik nur noch im Bereich von etwa einem Jahr. Dies lege natürlich nahe, in der Schule, selbst auf dem Hansenberg, der auch in dieser Hinsicht anderen Schulen voraus ist, mehr auf das „Erlernen innovativer, zielorientierter Lern- und Arbeitsmethoden“ denn auf stupides Pauken Wert zu legen. Aminosäuren auswendig lernen könne man später immer noch, die Berufspraxis sei das, was zähle.

Eine genauere Vorstellung von ebendieser Berufspraxis sollte der GEVA-Berufswahltest bringen, der am Hansenberg für die zwölften Klassen mittlerweile Tradition geworden ist und nach Aussagen älterer Jahrgänge bedeutend zur Berufsfindung beiträgt. Abgelegt wurde diese Überprüfung von Fähigkeiten und Interessen bereits Anfang April; heute sollten die Ergebnisse und Berufsempfehlungen an die Schüler feierlich durch Herrn Rauh überreicht werden. Grund zur Feier gab es allemal, hatte der 12. Jahrgang doch das deutschlandweit bisher beste Ergebnis mit einem durchschnittlichen Z-Wert von 123 (das Bundesmittel liegt bei 100) erzielen können. Ebenso freudig wurden sodann die Studienempfehlungen aufgenommen: Während sich die einen darin bestätigt sahen, das Zeug zum Wirtschaftsmathematiker zu haben, eröffneten sich für die noch „Orientierungslosen“ unter uns ungeahnte Berufsmöglichkeiten. Sicher, Sozialpädagoge ist nicht jedermanns Traumberuf, doch deckten sich bis auf wenige Ausnahmen Berufsvorstellung mit den Vorschlägen des GEVA-Instituts. Fest steht: herauszufinden, was man werden will, ist nicht einfach. Die zahlreichen Angebote des Hansenbergs zur Berufsfindung aber machen uns dies um Längen leichter.