So, 08.03.2009

Praktikum zu den Grundlagen der Brennstoffzellen-Technik, durchgeführt vom „Weiterbildungszentrum für Brennstoffzelle Ulm (WBZU)“

Um uns die Brennstoffzelle etwas näher zu bringen, schilderte der Diplom-Ingenieur Peter Pioch vom Weiterbildungszentrum Brennstoffzelle Ulm (WBZU) zunächst einmal die Gefahren, die das Experimentieren mit Wasserstoff birgt. Denn wie wir alle wissen, ist eine Wasserstoffflamme (fast) vollkommen unsichtbar. Einzig und allein die Raumfahrtbehörde NASA hat ein Verfahren entwickelt, um eine solche Flamme sichtbar zu machen. „Einfach einen Besen vor sich herschwenken und gucken, ob er Feuer fängt“, so der Referent des WBZU. Veranschaulicht wurde diese Problematik durch ein historisches Beispiel, den dramatischen Absturz der Hindenburg im Jahre 1937, bei dem ein Drittel der Passagiere ums Leben kam. Ein Blitz war in den Zeppelin eingeschlagen und hatte den Wasserstoff entzündet. Der Ausgang erklärt sich wohl von selbst. Zu unserer Beruhigung ließ und Pioch jedoch wissen, dass Wasserstoff keineswegs gefährlich ist, solange er entweichen kann. Das müsse man zum Beispiel beim Bau von Autos mit Hybrid-Antrieb beachten. Nach der Abwägung von Vor- und Nachteilen der Brennstoffzelle, einer kurzen Einführung in die Geschichte (Erfindung im 19. Jahrhundert; Revival in den 60er Jahren in der Raumfahrt), dem Aufbau einer Brennstoffzelle und der Auflistung verschiedener Typen, die sich alle in Wirkungsgrad, Wirkungsbereich und benötigtem Katalysator-Material unterscheiden, kamen wir endlich zu der wohl am meisten erwarteten Frage, ob und wenn ja, wann die Brennstoffzelle letztendlich marktreif ist. Darauf antwortete der Diplom-Ingenieur kurz und knapp: „Massennachfrage macht wettbewerbsfähig.“ Die Menschheit habe sich schon öfters geirrt, als es um neue Produkte wie Autos oder Computer ging. Mit der Empfehlung, die Internet-Seite www.h2cars.de, auf der verschiedene mit Wasserstoff betriebene Autos verglichen werden, doch einmal etwas genauer anzusehen, entließ man uns in die Mittagspause. Mit gefüllten Mägen und neuem Elan ging es dann in den Praxisteil. Hier untersuchten wir die Effizienz einer Brennstoffzelle und stellten fest, dass diese bei etwa 80 % und damit um einiges höher als bei den meisten Dieselmotoren liegt. Mit der Präsentation unserer Ergebnisse und einem Wettrennen der Brennstoffzellen-Modellautos ließen wir das Praktikum gemütlich ausklingen.