Mo, 11.05.2009

Planspiel an der ISH im Rahmen des Europatages in Zusammenarbeit mit dem team GLOBAL der Bundeszentrale für politische Bildung: „Energie für die Zukunft Europas“

Das Planspiel „Energie für die Zukunft Europas“, das von der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelt und vom Team Global durchgeführt wurde, ging am Studientag, am 12. Mai vorbereitet von Herrn Rauh in die 1. Runde. Im Planspiel geht es um die Zukunft der Energieversorgung Europas, Hauptthema war deshalb auch die sichere und nachhaltige Energiepolitik für Europa.

Alle Teilnehmer hatten zuvor eine „Rolle“ erhalten und sich eine Woche vorher schon aktiv eingearbeitet, als Land (z. B. als D, F, GB oder PL), als EU-Aktiver (z. B. als EU-Kommission, EU-Rat oder EU-Parlament) oder als NGO (z. B. als Gewerkschaft, Unternehmensverband) oder als Pressegruppe. Pünktlich erschienen wir am Dienstag den 12. Mai um 12:15 Uhr im Schlegelraum. Dort stellte sich uns zunächst das „Team GLOBAL“ von der Bundeszentrale für politische Bildung vor.

Nach einer kurzen Einführung fanden sich alle Schüler in ihren eingeteilten Gruppen zusammen. Möglichst realitätsgetreu gab es da den Europäischen Rat mit seinen verschiedenen Landesvertretern, das Europäische Parlament mit den verschiedenen Parteien, einige Interessensverbände sowie eine kritische Presse, die die Öffentlichkeit über die neusten Entwicklungen informierte. Für das Planspiel sollte sich jeder noch einen eigenen Namen als „neue Rolle im Planspiel“ ausdenken sowie in die passende Kleidung wechseln, damit man sich mit seiner Rolle besser identifizieren konnte.

So begann also das Planspiel mit einer aufrüttelnden Rede des Kommissionspräsidenten, Jan-Gunter Gosselke. Die Kernfrage für alle folgenden Verhandlungen war: „Welche gemeinsamen Maßnahmen können am besten und auch auf lange Sicht eine verlässliche, erschwingliche und umweltfreundliche Energieversorgung Europas gewährleisten?“ Die Grundlage für unsere Verhandlungen war ein sogenanntes „Grünbuch“ mit zwölf unterschiedlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Energiepolitik. Dazu gab es noch einen vorgeschriebenen, sehr knappen und straffen Ablauf- und Zeitplan.

Schnell begann das Spiel sich interessant zu entwickeln. Schon nach den ersten Entschlüssen von Kommission und Co. gab es einige unzufriedene Reaktionen, man fühlte sich „in Europa“ nicht angehört und übergangen. Dieser Unmut, der sich während des Spiels breit machte, gab der Presse reichlich Stoff zur Berichterstattung über „das System Europa“. Die feurige Abschlussrede hielt die EU-Kommissionspräsidentin Luisa Schonhart. Sie forderte auf zu „mehr koordiniertem und entschlossenem Handeln in der EU in der Frage der nachhaltigen Energie“. Es gab viel Beifall dafür.

Insgesamt wurde sehr gut deutlich, wie schwer es doch ist, alle beteiligten Akteure in diesem komplexen demokratischen System Europäische Union mit 27 Ländern zufriedenzustellen. Man muss sagen, dass es in vielerlei Hinsicht ein sehr interessantes Planspiel war. Viele Eindrücke werden bleiben, z. B. auch, dass einer der Lobbyisten sogar mit einem Megaphon kam, um seine Meinung „zu Gehör zu bringen“ …