08. - 10.05.2007

Physik – Praktikum von 13ern beim DLR in Oberpfaffenhofen

„Was hat Einstein mit GPS zu tun?“ oder „Welche Satellitennavigationssysteme gibt es und warum wird GALILEO(2) so viel besser?“ waren die Fragen, mit denen wir uns im Rahmen der naturwissenschaftlichen Projektwoche des Trimesters 13.III beschäftigten. Für eine Woche fuhren wir nach München um im School_Lab des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen verschiedene Vorträge zu hören und Experimente durchzuführen.

Am Montag, den 7. Mai 2007 fuhren wir mit dem Zug in Bayerns Hauptstadt ein und freuten uns, dass die Jugendherberge bereits ausgebucht war und wir deshalb das etwas bessere „AO Hostel“ bezogen.

Der erste Tag in Oberpfaffenhofen beinhaltete eine kurze Einführung durch den School_Lab-Leiter Dr. Hausamann und die ersten Experimente zu den Themen virtuelle Mechanik und Satellitennavigation: Einen virtuellen Güterwagen zu bauen (und entgleisen zu lassen) machte bei dem schlechten Wetter sicherlich mehr Spaß als mit GPS-Empfänger und Regenschirm das Gelände des DLR zu erkunden.

Nach dem Mittagessen führte uns der School_Lab-Leiter noch durch einige andere Gebäude des DLR und zeigte uns die Baustelle des zukünftigen GALILEO-Kontrollzentrums. Eines der Hauptthemen des Projekts war nämlich das im Aufbau befindliche neue Satellitennavigationssystem für Europa, das „GALILEO Projekt“. Exakt vor und während dieser Woche stand dieses finanziell in Frage, was allerdings die direkt beteiligten Wissenschaftler am DLR offensichtlich wenig zu stören schien, die sich auf ihre Wissenschaft konzentrierten und die Bedenken beiseite wischten.

Am Donnerstag schließlich war der heftigste Tag des Projekts: Er begann mit einigen Kurz-Referaten zu einzelnen Themen der Satellitennavigation, diese waren aber nur die Vorbereitung auf insgesamt ca. 4 Stunden Vortrag von Dr. Johann Furthner, einem der Experten auf diesem Gebiet schlechthin. Wir erfuhren eine Menge über die verschiedenen Systeme GPS, GLONASS, GALILEO sowie ihre (teilweise rein erdbasierten) Vorgänger. Mit stets kritischem Blick auf die militärische Motivation, die hinter den beiden großen Systemen GPS (USA) und GLONASS (UdSSR / RUS) stand, erläuterte J. Furthner bis in die technischen Details hinein, warum und wie GALILEO besser werden soll, denn vor allem die teils kostenpflichtige, zivile Nutzung ist das Ziel des europäischen Projekts.

Der dritte und letzte Tag schließlich diente der Auf- und Nachbereitung und begann mit zwei kleinen Experimenten zu den Themen Lasertechnik und Infrarot- bzw. Wärmekameras. Danach nahm sich der viel beschäftigte Dr. Furthner noch mal eine Stunde Zeit für uns, um noch einige Fragen zu beantworten, die sich nicht nur um seinen Vortrag, sondern auch um seinen Beruf, unsere Studienabsichten oder das DLR generell drehten. Zum Abschluss fassten wir unsere Tätigkeiten auf Plakaten zusammen und machten uns mit Dr. Hausamann und einigen Studenten, die uns betreuten, auf zum bekannten Kloster Andechs um das allseits bekannte Bier zu testen. Am Samstagmorgen schließlich ging es nach einer Woche voller Formeln, Relativität, Technik, netter Wissenschaftler und natürlich dem ein oder anderen bayerischen Weißbier mit dem Zug zurück zum Hansenberg.