10. - 11.12.2015

"Phantasie und Gewalt“ (Theater-Aufführung)

Am 11. und 12. Dezember 2015 durften sich die Hansenbergerinnen und Hansenberger, ihre Familien und „Fans“, über nicht nur eine, sondern gleich zwei Theatervorstellungen an beiden Abenden freuen. Die beiden Theater-AG’s des Abiturjahrgangs brachten unter dem Schlagwort „Phantasie und Gewalt“ Bernard-Marie Koltès‘ „Roberto Zucco“ und eine szenische Übung nach Jean Genets „Die Zofen“ auf die Bühne.

„Roberto Zucco“ ist die Geschichte eines Mörders, der aus dem Gefängnis ausbricht und sich versteckt. Er ermordet seine Mutter, taucht in der Wohnung eines Mädchens unter, das eine regelrechte Besessenheit von ihm entwickelt, irrt nachts am Bahnhof herum, erschießt den Sohn einer Frau, die er als Geisel nimmt, und redet davon, nach Afrika in den Schnee zu fahren – alles mit derselben Nonchalance, durchbrochen von gelegentlichen, beinahe willkürlichen Ausbrüchen von Gefühl. Nepomuk Acker punktete in der Rolle des Roberto Zucco zusätzlich durch Zweisprachigkeit auf Deutsch und Französisch. Bühne und Aula waren mit Fahndungsfotos des „Flüchtigen“ ausgehängt und blieben ansonsten schlicht.

Eine regelrechte Materialschlacht hingegen war die szenische Phantasie nach Genets "Zofen". Die drei Frauenrollen – zwei Zofen, die ihre Herrin vergiften möchten, und besagte Herrin – wurden dabei von je zwei bis vier Jungen gespielt, die sich konstant auf der Bühne umzogen, sich in zu enge Frauenkleider zwängten und in Pelzmänteln beinahe verschwanden. Die schrille Inszenierung passte gut zur Verwirr- und Verstell-Thematik des Stücks und forderte von den Darstellern einhundert Prozent Körpereinsatz sowie vom Publikum volle Konzentration.

Es spielten in „Roberto Zucco“: Nepomuk Acker, Antonia Tolo, Sophia Hon, Anna Stahlschmidt, Moritz Hagemann, Catharina Sachse, Florian Haslbeck, Deniz Yasar und Frederic Hoffmann

Es spielten in „Die Zofen“: Felix Badenstedt, Jonas Kaiser, Felix Roll, Carl Winterhagen, Johannes Biedermann, Jonathas Enders, Niklas Jakobs, Erik Völker, Tom Fischer und Jakob Kress

Spielleitung: Dr. Gerhard Müller