Di, 05.04.2011

Krankenhausbesuch im Heilig-Geist-Hospital Bingen bei Dr. Th. Weigel, Viszeralchirurg und Oberarzt

Hätten Sie gedacht, dass die Türschlösser im Krankenhaus funktionieren wie Zimmertüren im Hotel? Ganz einfach mit einer Karte. Hätten Sie auch gedacht, dass Lehrbücher der Chirurgie aussehen wie Kochbücher?

Ich auch nicht. Nach dem Besuch im Krankenhaus Heilig-Geist-Hospital in Bingen bei Oberarzt Dr. Thomas Weigel haben sich die Blicke aller Beteiligten auf das Krankenhaus geändert. Drei Schüler, Isabella Sztwiertnia, Mirko Griesel und ich, Luisa Schonhart, sowie Frau Blumbach als begleitende Lehrkraft durften einen Tag in weiße Ärztekittel schlüpfen und das Leben in einer Klinik hautnah miterleben. An diesem Studientag ging es nicht darum, die medizinische Theorie zu lernen, obwohl alle drei Schüler Medizin studieren wollen, vielmehr ging es um die Praxis. Dr. Weigel hat uns viel Zeit, Aufmerksamkeit und Nerven geschenkt, um uns staunenden Besuchern so viel wie möglich zu zeigen.

Eingestiegen sind wir mit der Entschlüsselung von Röntgenbildern am frühen Morgen. Hierbei geht es darum, ganz genau hinzuschauen und nichts zu übersehen. Nebst Gesprächen mit Patienten auf der Station durften wir bei einer Magenspiegelung dabei sein. In der Notaufnahme an dem Ultraschallgerät haben wir unsere Herzen entdeckt und noch ziemlich viel anderen verlorengegangenen Kram auf dem Schirm gefunden, der in unserem Körper sein soll.

Das unumstrittene Highlight unseres Besuches in der Klinik war die Operation, bei der wir dabei sein durften. Einer Patientin wurde die krankhaft veränderte Gallenblase entfernt. Natürlich mussten wir uns unserer Kleidung und dem frisch erworbenen Arztkittel entledigen und grüne OP-Kleidung anziehen. Nach der fachgerechten Desinfektion durften wir endlich in den OP-Saal. Dr. Weigel hatte ein bisschen die Sorge, dass wir den minimalinversiven Eingriff nicht besonders gut ertragen würden. Seine Sorge war unbegründet. Beim anschließenden Mittagessen, zu dem er uns einlud, hatten wir alle vier immer noch richtigen Appetit. Zum Schluss wollten wir gar nicht mehr gehen; mussten wir aber. Wir haben Dr. Weigel und seine Kollegen schon genug aufgehalten. Als schließlich noch ein Abschlussfoto geschossen wurde, mussten wir uns dann leider verabschieden. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als Ihnen, Dr. Weigel noch einmal recht herzlich für diesen wunderbaren Vormittag zu danken, bei dem wir fast mehr gelernt haben, als in so mancher Unterrichtsstunde.