Sa, 17.11.2007

Konzertfahrt Jahrgang 11/12 zur Alten Oper: Beethoven und Schubert

Am Sonntag, den 18. November 2007 war es wieder soweit: Der 11. und 12. Jahrgang des Hansenbergs hatte die Möglichkeit, im festlichen und traditionellen Ambiente der Frankfurter Alten Oper mit einem musikalischen „Highlight“ die Woche ausklingen zu lassen.

Der mit zwei Bussen angesteuerte Abend war im Musikunterricht vorbereitet worden, gespielt wurde zunächst das Violinkonzert in D-Dur (op. 61) von Beethoven. Der „überschäumende Schaffenseifer“ des Meisters äußerte sich hier schon im 1. Satz des Werks, der fünf- statt üblicherweise zwei- Themen umfasste, die vom Orchester La Chambre Philharmonique eindrucksvoll in ihrer Gegensätzlichkeit untermalt, ausgearbeitet und durchgeführt wurden.

Viktoria Mullova als Solistin verlieh der Interpretation dann noch das musikalische „Sahnehäubchen“. Die prima inter pares verstand es auf einmalige Weise diesem spannungsgeladenen Allegro eine einfühlsame und höchst treffende Akzentuierung zu verleihen. Dabei erweckte sie ferner einen Pathos, der dem Werk des depressiven, launischen und finsteren Genies Beethovens nicht hätte angemessener sein können.

Es folgten wunderschöne Harmonien im Larghetto und virtuose Violinenläufe im Rondo, deren klare und technisch hoch anspruchsvolle Umsetzung durch Mullova uns den Atem stocken ließen- mit anderen Worten: klassische Musik in Vollendung.

Nach kurzer „Verschnaufpause“ ging es mit der Romantik weiter. Hierbei konnten wir uns auf die Interpretation der 8. Sinfonie in C-Dur von Franz Schubert freuen. Wenn schließlich der Komponist selbst all seine anderen Werke als „Versuche“, bezeichnete, „die dieser großen Sinfonie den Weg bahnen sollten“, so darf man „das Große“– was auch eine volle Stunde Spieldauer meint – mit Spannung erwarten.

Jedenfalls verstand es das Orchester unter Leitung von Emmanuel Krivine, die thematische Vielschichtigkeit Schuberts bravourös umzusetzen, denn die Sinfonie schillerte während Krivines Interpretation in all ihrer motivischen Buntheit und Verschiedenheit sowie in der Ausdruckstiefe ihrer Variationen: pompös jubelnd im 1. Satz, lieblich und filigran singend im Andante und pulsierend im Scherzo. Außerdem „schaffte“ Krivine das Werk im Intercity-Tempo, alle Sätze wurden recht schnell angegangen.

Im zusammenfassenden Finale dann der Schlussakkord in Fortissimo. Stille. Eine Sekunde. Zwei Sekunden. Tosender Applaus schallt von den vollen Rängen – der Hansenberg war mit 60 Schülern „Zeuge“ eines meisterlichen Konzertabends.