10. - 14.06.2009

Kinder- und Jugendfarm

„Die Kinder bekommen also alle Werkzeuge, die sie benötigen?“ „Ja sicher!“ „Und was passiert, wenn sie sich mit Säge oder Hammer verletzten?“ „Dann haben sie einen blauen Daumen und wissen es wenigstens beim nächsten Mal.“

So wurde uns das Konzept der „Kinder- und Jugendfarm“ in Winkel vorgestellt, als wir am 11. 05. zum ersten Mal die riesige „Spielwiese“ betraten. Eine große Rasenfläche, durchlaufen von einem kleinen Bach, bestückt mit zwei Bauwägen, einem Werkzeugschuppen und einem Holzhäuschen, das wohl der Verwaltung diente; in der Mitte des Platzes befand sich eine einladende Feuerstelle. Hier bekommen also 6–14-jährige Kinder nachmittags die Möglichkeit geboten, wie auf einem Abenteuerspielplatz ihre eigenen Holzhütten zu bauen, sich um den Kräutergarten zu kümmern oder im Stall mit Kaninchen und Meerschweinchen zu spielen.

Unsere Aufgabe sollte es nun sein, dieses Kinderparadies durch den Bau einer Schmiede sowie eines „Matschtisches“, der durch eine hölzerne Wasserstraße und hölzerne Wassertröge mit der beliebten Pumpe am Bach verbunden werden würde, weiter auszubauen und attraktiver zu gestalten. Und obwohl ein Arbeitstag buchstäblich ins Wasser fiel, schafften wir es doch mit Schweiß, Humor und Silikon, alle Aufgaben erfolgreich zu erledigen.

Beeindruckend waren bei aller Arbeit die Herzlichkeit der vier Betreuerinnen Uschi, Antje, Monika und Vera, die uns am ersten Tag motiviert und mit offenen Armen empfingen, und die Neugierde und Abenteuerlust der spielenden und schaffenden Kinder.

Interessanterweise entdeckte der eine oder andere aus unserer Gruppe gerade an der Feuerstelle das Kind in sich wieder und über die Woche wurde ein allgemeines Bedauern darüber laut, in der eigenen Kindheit keinen derartigen Platz zum Zeitvertreib geboten bekommen zu haben.

Das Motto „learnig by doing“ traf allerdings nicht nur auf die kreativen Arbeiten der Kinder zu; auch bei uns brauchte es einiges an Fehlkonstruktionen, bis wir schließlich die optimale Technik zum Bau einer Wasserkiste entdeckten. Und bei alldem war es schön mit anzusehen, wie sehr die einfachen Elemente Feuer und Wasser uns alle faszinieren konnten.

Nach einem krönenden Stockbrotessen am letzten Tag mussten wir die Spielwiese leider verlassen. Aber eine Woche an der frischen Luft, mit nassen Füßen, sägend und hämmernd, waren für uns alle eine wunderbare Abwechslung zum theoretischen Lernen für das Abitur gewesen, da wir für unsere praktische Arbeit sofort das Ergebnis geliefert bekamen, das als schönen Nebeneffekt auch noch Kinderherzen höher schlagen ließ.