Mi, 08.02.2017

"Jesus Cries" - Film und Gespräch mit der Regisseurin

"Jesus Cries": Filmvorführung und Gespräch mit der Regisseurin Brigitte Maria Mayer

Zahlen, Buchstaben, Schriftzeichen flackern auf und gehen in einem Durcheinander aus vorbeihuschenden Bildern wieder unter, während Lichtblitze über den Bildschirm zucken. Die tiefen Töne verhallen in der Aula des Hansenbergs und die gebannten Zuschauer – Schüler, Lehrer und Gäste – werden in eine schnelllebige, zeitlose und nicht näher definierte Welt aus Beton und Kälte eingeführt, in der wenige Mächtige über Viele herrschen.

Und in diese Welt wird Jesus geboren – Jesus von Nazareth. „Ich bin der Aufstand. Ich bin die Wut. Ich bin der Hass – ich bin der Sohn Gottes“ sagt der Mensch, um den es sich in Brigitte Maria Mayers Film „Jesus Cries“ dreht. Die Szenen sind erschreckend, verwirrend, bringen durcheinander. Jesus und seine Jünger zweifeln und lieben, werden gefoltert und hassen, verstecken sich und lehnen sich auf. Es ist grau und es fließt Blut.

Und so waren wir sehr dankbar, dass wir die Regisseurin am Donnerstag, dem 9.2., persönlich bei uns begrüßen durften und im Anschluss an die Vorführung Fragen, Kritik und Anmerkungen äußern konnten. Frau Mayer gab uns dadurch einen Einblick hinter die Kulissen des Filmemachens und berichtete über ihre Arbeit mit den Bibeltexten. Diese wurden vielfach übernommen und in die Zeitlosigkeit des Films eingeordnet, zum Teil auch adaptiert oder ersetzt. Doch im anschließenden Gespräch ging es nicht nur um die künstlerische Umsetzung, sondern auch um die Einstellung der Künstlerin zu Kirche und Religion und um ihre Einschätzung von Kunst, Liebe und Leben.

Sie habe nicht das Ziel, die Welt zu verändern, sagte Brigitte Maria Mayer, aber sie hoffe doch, dass es zumindest den einen oder anderen gebe, den der Film zum Nachdenken verleite. Und das hat „Jesus Cries“ sicherlich: Was will Kirche in unserer Gesellschaft? Wer ist Jesus? Und vielleicht noch grundlegender: Was ist das, was ich glaube?

Vielen Dank der Regisseurin und auch Martin Ramb, Abteilungsleiter für Religionspädagogik, Medien und Kultur des Bistums Limburg, dass Sie diese Veranstaltung ermöglicht und den Weg zum Hansenberg gefunden haben!

Einen großen Dank auch an Herrn Lenhard und die beteiligten evangelischen Religionslehrer Herrn Ewert und Herrn Hoffmann, die dieses Projekt als eine ökumenische Veranstaltung mit sehr viel Engagement und Aufwand an den Hansenberg gebracht und in den Religionsunterricht integriert haben.