Am 6.3. fand in der Zentrale der Deutschen Bundesbank das nationale Finale des Wettbewerbs Generation Euro statt. Dem Team EuroVision der ISH gelang es dabei, gegen zwei Mitkonkurrenten den 1. Platz zu erringen und Bundessieger 2018 zu werden.
Bilder: ©Bundesbank/Uwe Nölke
Hier der Bericht von Paul Wegner, einem der Teilnehmer:
Polizisten mit Maschinengewehren am Eingang und Zutritt nur mit speziellen Ausweisen. Schon bei der Anreise merkte man, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, das Gelände der Bundesbank betreten zu dürfen.
Für den 5. und 6. März 2018 wurden die drei Finalteams des Generation Euro Student Awards, die sich in den vorangegangenen beiden Runden mit ihrem geldpolitischen Wissen und ihrer Kreativität durchsetzen konnten, eingeladen. Ihre Aufgabe war es nun, im Finale in die Rolle des „EZB-Rates“ zu schlüpfen, einen eigenen Zinsbeschluss zu fassen, und diesen vor einer Fachjury zu verteidigen.
Bei einem gemeinsamen Abendessen am Vorabend konnten wir die beiden anderen Teams bereits kennen lernen. Anschließend übernachteten wir im Gästehaus der Bundesbank.
Der Finaltag startete mit einer offiziellen Begrüßung durch die Wettbewerbsleitung. Weiter ging es in der obersten Etage, wo die Reihenfolge, in der die Teams präsentieren sollten, ausgelost wurde. Unsere Gruppe war als Zweites dran.
Um die Wartezeiten bis zur Präsentation zu überbrücken, hatte die Bundesbank ein spannendes Rahmenprogramm für uns vorbereitet: Zunächst durften wir die Händlerräume besichtigen. Dort kamen wir mit Tradern ins Gespräch, die im Namen der EZB und der Deutschen Bundesbank täglich millionenschwere Deals abwickeln, wie beispielsweise den Ankauf von Staatsanleihen. Das war ziemlich beeindruckend!
Dann war es für uns schon so weit, wir sollten präsentieren.
Unseren Zinsbeschluss begründeten wir dabei anhand der „Zwei-Säulen-Analyse“, die auch von der EZB verwendet wird. Auf Grundlage dieser Analyse entschieden wir unter anderem, den Leitzins vorerst bei 0,0% beizubehalten und das viel diskutierte Anleihekaufprogramm auslaufen zu lassen. Im anschließenden Gespräch wurde dann unser Wissen von der Jury mit kritischen Fragen zu unserem Beschluss geprüft. Dabei wurden zahlreiche Aspekte unserer Analyse, aber auch weiterführende Fragestellungen diskutiert. Vom Zusammenhang zwischen Lohnentwicklung und Inflation bis hin zur Beurteilung der Gefahr einer sogenannten „inversen Zinsstruktur“ war alles dabei.
Nachdem wir unsere Pflicht erfüllt hatten, verbrachten wir die Wartezeit bis zur Juryentscheidung mit einem Besuch des Geldmuseums.
Gegen 13:00 versammelten sich erneut alle Teams und die Siegerehrung begann.
Voller Spannung warteten alle auf das Ergebnis. Nach Ansicht der Jury konnte sich unser Team durchsetzen: Der Auftritt sei „inhaltlich und formal von beeindruckender Professionalität“ gewesen – was für uns nach der wirklich vielen und anspruchsvollen Arbeit eine riesige Anerkennung war.
Als nächstes dürfen wir nun am 10. und 11. April an der Abschlussveranstaltung des Generation Euro Student Awards teilnehmen. Hier werden wir nicht nur auf die anderen Siegerteams aus den verschiedenen Euro-Ländern treffen, sondern auch die Möglichkeit bekommen, Mario Draghi, den Chef der EZB, persönlich zu treffen und ihm Fragen zu stellen. Das wird sicher sehr spannend!
Besonderen Dank möchten wir an dieser Stelle an Herrn Dr. Bernöster richten, der uns seit Beginn des Wettbewerbs stets unsere Fragen rund um das Thema Geldpolitik beantwortet hat, und uns bei der Vorbereitung der finalen Präsentation unterstützte.
