Mo, 26.01.2009

Hansenberger besuchen ein Konzert mit der Pianistin Hélène Grimaud und Werken von Richard Strauss und Maurice Ravel in der Alten Oper Frankfurt

3. Konzertfahrt am 27. 1. 09 in die Alte Oper nach Frankfurt
Hélène Grimaud, Klavier
Chamber Orchestra of Europe
Vladimir Jurowski, Leitung

Am 27. 1. 09 um 18:30 Uhr war es wieder soweit, knapp 36 Hansenberger (Schülerund Lehrer) Kulturenthusiasten, denen auch die Grippewelle nichts anhabenkonnte, machten sich auf den Weg in die Alte Oper. Das Programm warvielversprechend: Hélène Grimaud, die weltbekannte französische Pianistinund Wolfskundlerin, mit dem international renommierten Chamber Orchestra ofEurope, was uns bereits von der ersten Konzertfahrt noch in guter Erinnerungwar. Was konnte da schon schief gehen? Ein Blick ins Internet zeigte dieerste Überraschung, das Programm war kurzfristig und ohne Angabe von Gründengeändert worden. Statt der Burleske (Klavierkonzert) von Richard Strauss(1864–1949) sollte Maurice Ravels (1875–1937) Klavierkonzert in G-Durgespielt werden. Seltsam in einem Konzertabend, der dem Andenken RichardStrauss’ in seinem 60. Todesjahr gewidmet sein sollte. Das Programm beganndann mit Strauss’ Spätwerk „Metamorphosen für 23 Solostreicher“, welches derKomponist selbst als „Summa“ seines Lebens gesehen hat. Hier schafften esdie 23 Streicher des Chamber Orchestra of Europe unter Leitung des jungenDirigenten Vladimir Jurowski immer neue Klangkaskaden in den Saal zuzaubern. Eine Darbietung die wirklich keine Wünsche offen ließ! Und dannschwebte – im weißen Frack – sie in den Saal, sie, auf die alle gewartethatten: Hélène Grimaud. Sie kam, sah und spielte und war nach knapp 20Minuten und 3 Verbeugungen mit Bravorufen auch schon wieder verschwunden.Offen bleibt die Frage, warum nicht Strauss, das Programm verkündetelapidar, dass Frau Grimaud sich kurzfristig entschieden habe, Ravel zuspielen. Warum dies der Fall war und wie Ravel in den Straussabend passensollte, verriet der eingelegte Programmzettel nicht. Zugegeben, sie hat denRavel ganz schön gespielt, auch wenn nicht alles immer 100 % mit demhervorragenden Chamber Orchestra of Europe zusammen war. Trotzdem ließen essich zwei Hansenbergschüler nicht nehmen, in der Pause an den Bühneneingangzu eilen, um sich ein Autogramm der Interpretin geben zu lassen. Leider auchhier Fehlanzeige, Frau Grimaud ließ ausrichten, dass sie leider keine Zeitfür Autogramme habe, da sie mit der Intendanz der Alten Oper zum Dinnerverabredet sei. Allüren eines Weltstars! Die beiden Schüler versäumtendadurch die erstklassige Fortsetzung des Abends mit Richard Strauss’Orchestersuite „Der Bürger als Edelmann“ op. 60, in der es Vladimir Jurowskiverstand, dem Orchester alle Nuancen und Farbschattierungen der Kompositionzu entlocken. Ein insgesamt gelungener Konzertabend mit unverständlichemWeltstarintermezzo (vielleicht könnte man auch von Weltstarmäzchensprechen!).