Am 29. April 2009 hatten wir, speziell die Schüler der Klasse 11a, die Ehre, von unserer neuen Kultusministerin Frau Henzler besucht zu werden. Eine Stunde lang berichtete sie über ihre neuen Vorhaben, was sie für die Zukunft plant und was im Hinblick auf das derzeitige Schulsystem verbesserungswürdig sei. Frau Henzler sagte, sie wolle den Schulen in Zukunft mehr Freiraum geben, sie mehr der Selbstverantwortung überlassen. Natürlich werde ein Rahmen vorgegeben, also gesagt, welche Lernfortschritte die Schüler in welcher Zeit erreicht haben sollen, der Weg dahin sei aber den Schulen überlassen. Außerdem werde ein finanzieller Rahmen für jede Schule gesteckt, mit dem sie dann für eine noch nicht definierte Zeitperiode zu wirtschaften habe. Dies erfordere Geschick und vor allem Kompetenzen des Schulleiters, der nicht nur der beste Lehrer der Schule zu sein habe, sondern von nun an auch der zuständige Mann / die zuständige Frau für die Finanzen sei. Alles in allem soll nach Frau Henzler daraus ein Wettbewerb zwischen den Schulen entstehen. Dieser soll Motivation schaffen, seine Schule zu verbessern, Schüler vom jeweiligen Schulkonzept zu überzeugen. Sollte dies nicht funktionieren, werde eine „schlechte“ Schule unter Umständen geschlossen, wenn es nicht genügend Schüleranmeldungen gibt.
Die 11a hatte nach dem kurzen Vortrag von Frau Henzler Zeit, sie zu diesen Themen zu befragen. Eine Frage die aufkam war, wie sie gewährleisten wolle, dass alle Schulen dasselbe Niveau haben, dass es also keine Schwankungen in der Qualität des Unterrichts von Schule zu Schule gebe. Die Lösung, so Frau Henzler, sei der Einsatz von Schulinspektoren, die eben dies beaufsichtigen. Eine weitere Frage bezog sich wieder auf die Lehrer. Es wurde gefragt, wie Frau Henzler es bewerkstelligen wolle, die Qualifikation der Lehrer so aufzubessern, dass sie den Ansprüchen der weitläufigen Selbstständigkeit entspreche? Sie wolle ausreichende Qualifikation gewährleisten durch zahlreiche Fortbildungen für bereits eingesetzte Lehrer. Bei angehenden Lehrern, die sich noch im Studium befänden, solle neben dem 1. Staatsexamen auch eine Persönlichkeitsprüfung eingeführt werden, die die Lehrer auf ihre Tauglichkeit untersucht.
Weitere Themen, die angesprochen wurden, sind Quereinsteiger, die Position des Schulleiters, die in Zukunft die Schlüsselrolle in einer Schule sein wird, die Konkurrenz der Schulen, unser bestehendes Schulsystem und die Hauptschule. Alles in allem kann man sagen, dass die Zeit im Gespräch mit Frau Henzler voll ausgenutzt wurde und die Zukunft des Schulsystems in Hessen ein großes Stück klarer geworden ist. Danke dafür!
