Do, 07.12.2006

Frau Knoop-Graf, Zeitzeugin der NS-Verfolgung, diskutiert mit der Jahrgangsstufe 11 über „die Weiße Rose“ und den Widerstand während der NAZI-Diktatur

„Aber die Liebe zu Deutschland steigt von Tag zu Tag“, so der Untertitel zum Gespräch mit der Zeitzeugin der NS-Verfolgung Anneliese Knoop-Graf, ein Zitat ihres Bruders Willi Graf, ein bedeutendes Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“.

08. Dezember 2006, nach der Eröffnung des Gesprächs durch „Shtil ist die Nacht“ durch einige Schüler, erzählte Anneliese Knoop-Graf den gespannten Hansenbergern der Klasse 12 aus ihrem Leben und dem ihres Bruders.

Geboren 1921 begann die jüngere Schwester von Willi Graf ihr Studium in München, wo ihr Bruder Mitglied der „Weißen Rose“, einer Gruppe junger Widerstandskämpfer, war. 1943 wurden die Geschwister Graf verhaftet, Anneliese wurde nach fünf Monaten wieder freigelassen, ihr Bruder jedoch hingerichtet. Sie machte sich sein Vermächtnis „weiter zu tragen, was wir begonnen haben“ zur Aufgabe.

Später baute Anneliese Knoop-Graf mit ihrem Ehemann Bernhard das Landschulheim Marienau in Niedersachsen wieder auf und machte es zu einem der führenden Internate Deutschlands. Seit 1987 ist sie zweite Vorsitzende der „Weiße Rose Stiftung e. V.“ in München. Im April 2006 wurde ihr von der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Karlsruhe die Doktorwürde verliehen.

Nach den vielfältigen Informationen über ihren Bruder und sie selbst, in einen spannenden Vortrag verpackt, kamen wir dann zu dem für uns mit Sicherheit noch spannenderen Teil, in dem wir alle die Fragen stellen durften, die uns noch auf der Seele brannten. Anneliese Knoop-Graf beantwortete jede Einzelne und keine Frage war ihr zu direkt oder privat, so erfuhren wir viele nähere Informationen über die Zeit von der einzigen Person, die alle Aktivisten der „Weißen Rose“ persönlich kannte.

Ihr Vortrag hat uns Hansenberger mit Sicherheit alle bewegt und die gefährliche, aber dennoch so wichtige Arbeit der Widerstandskämpfer an einem lebensechten Beispiel näher gebracht.Vielen Dank an die Organisation dieses Gesprächs durch R. Maier, L. Kauter, N. Lamprecht, Dr. Th. Vernöster und P. Rauh. Wir hoffen, dass Anneliese Knoop-Graf auch im nächsten Jahr den zahlreichen und vielfältigen Fragen der Hansenberger Rede und Antwort stehen wird!