„Lutz Görner spricht, singt, brüllt und tanzt Robert Gernhardt“ – mit dem Titel des Stückes ist schon vieles, wenn aber auch nicht alles gesagt, über einen bunten Abend am 11. Dezember im Frankfurter Hof in Mainz, dem auch eine verhältnismäßig große Gruppe an Hansenbergern beiwohnen durfte.
So verschweigt er beispielsweise die gekonnt von Stephan Schleiner, der die Veranstaltung musikalisch untermalte, intonierten „berühmten Gernhardt-Variationen“, jedoch weißt er auf eines im Speziellen hin: Görner trägt nicht nur einfach vor, nein, er bringt große Anteile an Eigendynamik, Witz und Variantenreichtum durch seine teils eigenwilligen Überleitungen, verändert gar den Charakter einiger Gedichte bis hin zur Unkenntlichkeit.
Dass es ihm dazu definitiv nicht am nötigen Selbstbewusstsein mangelt, ließ sich bereits am „auch aus persönlichen Gründen“ vorgetragenen Eröffnungsgebet erkennen: „Lieber Gott, nimm es hin, dass ich was Besond’res bin und gib ruhig einmal zu, dass ich klüger bin als du. Preise künftig meinen Namen, denn sonst setzt es etwas – Amen.“
