Das englische Drama “Breaking the Code”, das 1987 von Hugh Whitemore verfasst wurde, beschäftigt sich mit der Biografie des britischen Mathematikers Alan Turing, der von 1912 bis 1954 lebte.
Durch seine überragende Intelligenz und sein unglaubliches Verständnis für Mathematik war er in der Lage, während des Zweiten Weltkrieges den deutschen Enigma-Code zu entschlüsseln. Ebenso bemerkenswert waren seine visionären Ansichten bezüglich moderner Computertechnologien, da seine Arbeiten Grundlagen für unsere heutige Technik schafften. Doch trotz seines hohen Ansehens sah sich Alan Turing aufgrund seiner Homosexualität immer wieder mit Problemen konfrontiert. Als eine Liebschaft mit einem anderen Mann aufgedeckt wird, schickt man ihn wegen dieses „unsittlichen“ Verhaltens für einige Monate ins Gefängnis. Durch diese Erfahrung verändert sich sein Blick auf die Gesellschaft, in der er lebt, die ihn einerseits für seine Errungenschaften bewundert aber andererseits wegen seiner sexuellen Neigungen verabscheut. Letztlich sieht er keinen anderen Ausweg, als sich selbst das Leben zu nehmen.
Mit der Aufführung dieses Stückes, bewies das English Theatre wieder einmal, mit welchem Können sie Dramen auf die Bühne bringen. Gerade der vielschichtige Charakter von Alan Turing wurde durch einen talentierten Schauspieler sehr nachvollziehbar dargestellt und die anderen wichtigen Charaktere in seinem Leben waren mit großartigen Schauspielern besetzt. Die Scheinheiligkeit der Gesellschaft zu dieser Zeit hätte in dem Stück nicht besser zum Ausdruck kommen können.
Doch auch die Mathematik, Alan Turings Leidenschaft, kam nicht zu kurz. Durch kleine Monologe wurden mathematische Theorien erläutert, jedoch ohne die übliche Mathe-Abneigung hervorzurufen. Insgesamt war es ein überaus gelungener Abend.