Mo, 26.01.2015

Exkursion zur Benediktinnerinnenabtei St. Hildegard

Am Dienstag, den 27.1., machten wir – sechs Schüler und Schülerinnen aus allen Jahrgängen – uns mit Herrn Lenhard und Pfarrer Nandkisore am Nachmittag auf, um „unsere Nachbarschaft kennenzulernen“, dieses Mal das Benediktinerinnenkloster St Hildegard. Nachdem wir uns einige Gedanken zum Thema „Leben im Kloster“ gemacht hatten, fuhren wir zur Benediktinerinnenabtei, die man von jedem Klassenzimmer aus sehen kann. Dort trafen wir Schwester Placida, die uns eine Einführung in ihre besondere Lebensweise gab. Sie ist eine junge, aktive Frau mit Smartphone, die uns mit manch interessanter Information über unser Universum überraschte. Nachdem sie uns erklärt hatte, warum sie im Kloster lebt und wie ihr Leben unter dem Leitgedanken Benedikts „Ora et labora“ aussieht, durften wir ihr all die Fragen stellen, die uns interessierten. Wann haben Sie beschlossen, ins Kloster zu gehen? Wie haben Ihre Eltern reagiert? Haben Sie auch mal gezweifelt? Usw.

Schwester Placida beantwortete all unsere Fragen sehr ehrlich und es war beeindruckend, wie erfüllt und glücklich diese junge Frau mit ihrem Leben wirkte. Sie verdeutlichte auch einen Punkt, den wir auch zuvor schon besprochen hatten: Nonnen und Mönche sind keine „Elite-Christen“ und sie sind auch nicht in ihrem Kloster eingeschlossen und wissen nicht über das Weltgeschehen Bescheid. Es sind Menschen, die in dieser besonderen Lebensweise ihre Erfüllung gefunden haben. Doch nach Gott leben kann man auf vielen Wegen – dazu muss man nicht ins Kloster.

Nach diesem sehr aufschlussreichen Gespräche mit Schwester Placida, besuchten wir noch Schwester Christophera in ihrem Atelier. Jede der Schwestern geht täglich ihrer Arbeit nach. Manche verkaufen im großen Laden des Klosters, andere restaurieren alte Bücher und wieder andere arbeiten in den Weinbergen. Schwester Christophera hat ihr Talent in der Kunst entdeckt. Nach einem Kunststudium stellt sie nun vor allem Kunstwerke aus Ton her und probiert gerne mit den Glasuren Neues aus. Bei ihrer Arbeit hat sie zudem ständige Gesellschaft von Klosterhund Levi, mit dem sie auch die Hundeschule besucht.

Zum Abschluss besuchten wir dann noch die Vesper der Nonnen, eines der sieben täglichen Gebete. In der großen Klosterkirche werden zusammen jeweils die Psalmen des Tages gesungen.

Schließlich kehrten wir mit vielen neuen Erkenntnissen ins Internat zurück und sind dankbar, diese Möglichkeit geboten bekommen zu haben.