So, 01.07.2007

Exkursion zum Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

„… worauf die Schulmeisterin zu Heftrig durch den Feuertod zu examinieren ist.“, so endet ein sehr schauerlicher, aber interessanter Quellentext des Wiesbadener Hauptstaatsarchivs (unter dessen Namen man sich zunächst eher trostlose und antiquierte Verhältnisse vorstellen mag), dem sich Schüler der 11 c/d in Begleitung von Frau Felkel widmeten.

Aber von vorne: Da auch der Lehrplan des Hansenbergs gegen Ende des Schuljahres die eine oder andere Exkursion zulässt, starteten wir am späten Montagvormittag in Richtung Wiesbaden und erreichten um 14:00 Uhr besagten, wohl geschichtlich aufschlussreichen Ort, nachdem wir zuvor noch ausgiebig und bei Sonnenschein durch das innerstädtische Carré geschlendert waren und Pizza gegessen hatten.

Angekommen, wurden wir durch Herrn Müller- Henning, seines Zeichens Archivpädagoge, vorerst mit einer der weniger rühmlichen Fassetten hessischer Geschichte, nämlich der Hexenverfolgung, vertraut gemacht. Angetrieben von der entsetzlichen Brutalität, die aus den Zeilen der Dokumente hervorging, dauerte es nicht lange, bis wir Hansenberger im Eiltempo das ungewohnt anmutende Schriftdeutsch des 17 Jh. Und 18 Jh. transkribiert hatten und sich uns schließlich obiges Urteil offenbarte. Weiter untermalt werden konnte dieser Eindruck durch den Archivar, der mit einer Präsentation bestehend aus Bildern damaliger Quellen aufwartete.

Der verständlicherweise leicht bedrückten Stimmung konnte jedoch dadurch ein Ende gesetzt werde, dass uns ferner in Quellen über unser „Zuhause“, den Hansenberg, Einsicht gewährt wurde; Quellen, die man im Gegensatz zur Hexenverfolgung als ein mitmenschliches Kontrastprogramm verstehen kann.Anlass genug, um am frühen Abend wieder vergnügt den Heimweg zu unserem Domizil anzutreten. Bleibt also abschließend zu sagen, dass wohl bloß die Dokumente des Staatsarchivs antiquierten Charakter besitzen, nicht aber deren Gebrauch und Erarbeitung und damit auch nicht das Hauptstaatsarchiv.