Di, 17.02.2015

Exkursion nach Verdun

In den Faschingsferien nahmen sechs interessierte Hansenberger die Gelegenheit wahr, als Gäste an einer Exkursion der Wiesbadener Carl-von-Ossietzky-Schule teilzunehmen und das Schlachtfeld von Verdun mit den heute noch sichtbaren Auswirkungen zu besichtigen und somit einen bleibenden Eindruck von der grausamen Materialschlacht zu gewinnen.

In Verdun angekommen begrüßten wir Pierré Lenhard, welcher uns den gesamten Tag über begleitete und uns die Besonderheiten dieser Schlacht im Ersten Weltkrieg näher brachte.

Als erstes besuchten wir den Caures-Wald, in welchem am 21.2.1916 die Schlacht um und vor Verdun begann. Pierré zeigte uns den Befehlsbunker sowie das Grab des Abgeordneten und Obersten Driand, welcher mit seinen Soldaten bestattet werden wollte. Anschließend führte uns die Exkursion zum deutschen Soldatenfriedhof Azannes 2, auf welchem etwa 5000 Männer, welche im deutschen Lazarett von Azannes ihren Verletzungen erlagen, beigesetzt wurden.

Von dort aus fuhren wir zu einem der Dörfer auf dem Schlachtfeld, welche im Krieg zerstört und anschließend nicht wieder aufgebaut wurden. Bezonvaux ist eines dieser sogenannten villages détruit, die zwar keine Einwohner, aber dennoch einen Bürgermeister zur Verwaltung haben. Etliche stark zerstörte und heute in Beton fixierte Alltagsgegenstände sowie die Überreste der Häuser vermittelten einen guten Eindruck davon, welche starken Auswirkungen der erste Weltkrieg auf diese Regionen hatte.

Der anschließende Besuch des größten Forts im Festungsgürtel um Verdun, Fort Douaumont, vermittelte ein Gefühl der für uns kaum vorstellbaren Lebensbedingungen der Soldaten während der Schlacht. In den beengten unterirdischen Kasematten waren zeitweise bis zu 3000 Menschen unter schlechter hygienischer und medizinischer Versorgung untergebracht. Zum Gedenken der knapp 1000 im Fort nach Unglücken beigesetzten Soldaten aller Nationen wurde eine Schweigeminute eingelegt.

Nachdem uns im Gebeinhaus Douaumont ein Film die Umstände der Schlacht um Verdun deutlich gemacht hatte, gedachten wir in einer weiteren Schweigeminute der 130.000 nicht identifizierten Gefallenen der Schlacht, welche in dem Gebeinhaus beigesetzt sind. Der anschließende Rundgang über den französischen Soldatenfriedhof machte uns mit den 15.000 weißen Kreuzen, welche zahlenmäßig das Resultat nur zweier Wochen Kampf um Verdun sind, erneut die Dimensionen des Krieges bewusst.

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Brodkorb und dem Kollegium der Carl-von-Ossietzky-Schule, welche uns diese eindrucksvollen Erfahrungen ermöglicht haben