11. - 12.12.2014

Die Theater-AG führt Joseph und seine Brüder auf

Am 12. und 13. Dezember zeigte die Theater-AG der Stufe Q3 das Stück „Joseph und seine Brüder“, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann.

Damit wagten sich die fünfzehn Darstellerinnen und Darsteller unter der Regie von Herrn Dr. Müller an einen Stoff, den viele sicherlich aus dem Religionsunterricht kennen.

Joseph ist der Lieblingssohn seines Vaters Jakob, was dessen sieben anderen Söhnen natürlich missfällt. Um den Rivalen auszuschalten, versuchen die Brüder, Joseph umzubringen, dieser überlebt jedoch und wird als Sklave an einen ägyptischen Beamten verkauft. In Ägypten steigt er trotz mehrerer Neider bald zum persönlichen Berater des Pharao auf und schafft es, durch seine traumdeuterischen Fähigkeiten eine Hungersnot abzuwenden. Schlussendlich vergibt er nach Jahren auch seinen Brüdern und kehrt nach Hause zurück.

In diesem Drama geht es also trotz des biblischen Stoffes weniger um die Frage nach Gott als um die persönliche Entwicklung eines jungen Menschen von einem egozentrischen Papasöhnchen zu einem umsichtigen und Verantwortung übernehmenden Mann. Natürlich nicht ganz ohne Sex, Machtspiele und Intrigen.

Zweieinhalb Stunden lang zog das Ensemble durch seine beeindruckende Bühnenpräsenz das Publikum in seinen Bann. An die sehr anspruchsvolle Sprache musste man sich als Zuschauer zunächst gewöhnen, nach wenigen Minuten jedoch war man gefesselt und nach Ende des Stücks zog man den Hut vor den Schauspielern, die nicht nur mit enormer Textsicherheit, sondern auch mit ausdrucksstarker Darstellung bestochen hatten.

Dazu war weder viel Kulisse noch Musik nötig – so kamen die authentischen Kostüme der dargestellten Israelis und Ägypter umso besser zur Geltung. Diese trugen auch dazu bei, dass bei den häufigen Rollenwechseln – immerhin schlüpften hier fünfzehn Schüler in dreißig Rollen – keine Verwirrung aufkam.

„Joseph und seine Brüder“ ist ist ein anspruchsvolles Projekt, aber keines, dass die Q3-Theater-AG nicht hätte meistern können.



Spiel: Henrik Reinstädtler (Jakob), Henrik Rose (Jakob, Dudu), Lukas Glänzer (Eliezer, Laban), Tobias Stutz (Echo, Issakhar, Potiphar), Jin Jenny Ye (Rahel, königliche Mutter), Lea Fischer (Lea, Tuij, Serach), Vivien Eller (Bilha, Mut-em-enet, Asnath), Nicolas Canty (Der Mann, Ascher, Montkaw) Kilian Friese (Reuben, Kedma), Noah Pokorny (Schimeon, Echnaton), Lukas Tietz (Levi), Lucca Gutleben (Juda, der Alte), Jonas Rathberger (Joseph), Joshua Antelfinger (Benjamin, Huij), Hannes Borgmaier (Gefolge, Masseur)

Souffleuse: Natalie Herrlich, Kostüm: Carolin Danker, Licht: Victoria Dehe und Team, Plakat: Leon Sänger

Gesamtleitung: Dr. Gerhard Müller