08. - 10.12.2016

Die Theater-AG der Jahrgangsstufe Q3 zeigt "Die Troerinnen" von Euripides

Am Wochenende des dritten Advents hat Herr Dr. Müller mit einer Gruppe von acht Schülern der Jahrgangsstufe Q3 das Theaterstück „Die Troerinnen“ von Euripides aufgeführt. Das Stück handelt von der Schlussszene des von den Griechen gewonnenen Krieges gegen Troja, aber insbesondere von den Frauen der gefallenen Trojaner. Dies ist auf den ersten Blick verwunderlich, wo man doch bei dem Blick auf den Krieg aus griechischer Sicht die Preisung der Götter und der siegreichen Feldherren und die triumphale Rückkehr als Thema erwartet hätte. Euripides, der jüngste der drei großen Tragödiendichter, setzte stattdessen die zurückgebliebenen Troerinnen in den Mittelpunkt des Stückes. Sie gehörten nun den Griechen und wurden auf die Sieger aufgeteilt. Wartend auf ihren Abtransport war diesen Frauen ihre leidvolle Zukunft als Sklavinnen bewusst.
Die Götter der Mythologie spielen natürlich auch in diesem Stück eine wichtige Rolle. Poseidon (Gott des Meeres) und Athene (Schutzgöttin Athens) waren in den Kriegsausgang verwickelt. Poseidon hielt zur zerstörten Stadt Troja, Athene war empört, da ihr Heiligtum in der Stadt entweiht worden war. Voller Zorn bittet Athene Poseidon, die rückkehrende griechische Flotte zu vernichten. Wie man weiß, kamen die Sieger nie in Griechenland an. Haben die hartherzigen Sieger die Freiheit Athens am Skamander, dem Fluss vor Troja, wirklich verteidigt?Euripides zeigt das Ende des Krieges zwischen Griechenland und Troja nicht nur als tragischen Untergang Trojas, sondern auch als Katastrophe für Athen.
Für dieses Theaterstück wurde hier am Hansenberg eine ganz andere Location gewählt. Anstatt auf der großen Bühne der Aula, wurden die Gäste durch einen Seiteneingang in den Fundus der Theater-AG neben der Bühne der Aula geführt. Gesellig und eng beieinander konnten die Zuschauer den Schauspielern hier direkt in die Augen sehen und wirklich jede Regung der Schauspieler miterleben, die voll und ganz in ihren bewegenden Rollen aufgingen.
Dieses Theaterstück sticht heraus: Nicht nur der Aufführungsort sondern auch die Rolle der Frau in der Antike wurde völlig anders belichtet. Drei sehr gelungene Abende!