10. - 11.02.2011

Die Theater-Ag der ISH unter der Leitung von Dr. Müller gibt „AMPHITRYON“, ein Lustspiel von Heinrich von Kleist

Mit dem neuen Jahr kam auch eine neue Theatergruppe, diesmal nur aus 12ern bestehend: „Erste Spuren von Eitelkeit“, die mit Heinrich von Kleists „Amphitryon“ unter der Leitung von Gerhard Müller ihr erstes Stück auf die Bühne brachten.

Das Stück handelt von Identitätskrisen – der Herrscher von Theben, Amphitryon (Paul Schwerdtner), und sein Diener Sosias (Joris Probst) werden mit ihren göttlichen Doppelgängern konfrontiert. Der Gott Jupiter (Dominik Schweitzer) nimmt Amphitryons Gestalt an, um eine Nacht mit dessen Frau Alkmene (Franziska Pecho) zu verbringen, da diese ihren Mann niemals betrügen würde. Jupiters Begleiter Merkur (Laurits Marschall) verwandelt sich in Amphitryons Diener Sosias, um den Palast vor Störenfrieden der verbotenen Liebesnacht zu schützen.

Der echte Sosias trifft in der Anfangszene auf seinen göttlichen Doppelgänger und liefert sich mit diesem ein Wortgefecht, das darin gipfelt, dass Merkur Sosias quer über die Bühne schleudert. Auf Sosias „Wenn ich nicht ich bin, wer bin ich dann?“ erwidert Merkur gönnerhaft: „Wenn ich nicht mehr Sosias bin, kannst du es ruhig wieder sein.“

In diese Verwechselungsgeschichte wird auch Sosias´Gattin Charis (Emma Efremova) mit hinein gezogen, die von der Idee eines göttlichen Gemahls mehr als angetan ist, jedoch abblitzt. Als der echte Amphitryon zurückkehrt, kommt es zu einem Streit zwischen ihm und seiner Frau, da er sich scheinbar nicht an die vorangegangene leidenschaftliche Nacht erinnern kann. Jupiter erscheint Alkmene daraufhin nochmals in Gestalt des Amphitryons und offenbart sich ihr – Alkmene, zwischen zwei Männern hin- und hergerissen, entscheidet sich letzten Endes für ihren geliebten wahren Mann und sinkt mit einem abschließenden „Ach“ in seine Arme.

Das minimalistisch gehaltene Bühnenbild und die Kostüme – rot für die Götter und Herren, grün für die Diener, und blau, schwarz und lila für die Nebenrollen – ließ umso mehr Spielraum für künstlerische Entfaltung. Letzten Endes ernteten neben den eindrucksvollen Hauptdarstellern auch die Diener Sosias und Charis viel Beifall für ihr leichtes und erheiterndes Schauspiel mit einem leichten ironischen Unterton.

Im Sinne der „schönsten deutschen Komödie“ lässt sich das erste und hoffentlich nicht letzte Theaterstück der neuen Gruppe als gelungenen Einstieg ins Theaterleben verbuchen.