„Two worlds – one family…“ Die letzten Töne des Abschlusstitels erklingen und mit einem gewaltigen Urwaldschrei gehen auch die Scheinwerfer aus. Die Zuschauer sind von ihren Stühlen gerissen und applaudieren laut. Sie fordern eine Zugabe.
Es ist die Geschichte eines Menschenjungen, der unter Affen aufwächst und erst durch die Liebe zu einer Frau seine wahre Identität findet. Zahlreich verfilmt und auf Bühnen gezeigt, führte dieses Jahr auch die Musical-AG der ISH „Tarzan“ auf.
Im Dschungel Afrikas wird ein junges Ehepaar vom Leoparden Sabor getötet, ihr Baby jedoch überlebt, wird von der Affenmutter Kala (Franziska Hill) gefunden und erhält keinen geringeren Namen als Tarzan. Während er in der freien Natur unter Tieren aufwächst, muss er allerdings um die Anerkennung seines Affenvaters Kerchak (Niklas Meyer) kämpfen, der selbst nicht über den Tod des eigenen Sohnes hinweg kommt. Erst als Tarzan (Marius Palass) erwachsen wird und Sabor erlegt, wird ihm mehr Akzeptanz entgegen gebracht. Doch bald macht er Bekanntschaft mit Jane (Louisa Schuffert), der Tochter des Expeditionsleiters Porter und beginnt zwangsläufig, seine Herkunft zu hinterfragen. Auf der Suche nach der eigentlichen Identität entwickelt Tarzan nun Gefühle für Jane.
Allerdings ist ihnen nicht jeder wohlgesinnt. Clayton, ein Mitglied des Expeditionsteams, nutzt ihre Freundschaft aus, um zu den Gorillas zu gelangen. Als Tarzan realisiert, dass er seine Freunde verraten hat, rettet er die Affen im Kampf mit Clayton. Kerchak stirbt trotzdessen.
Durch die Geschehnisse wird sich Tarzan schließlich bewusst, wohin er wirklich gehört und entscheidet sich dafür, mit Jane fortzugehen. Eine Geschichte, die den meisten wohl aus ihren Kindheitstagen bestens bekannt ist und immer wieder gerne auferweckt wird.
Wie es mit Musicals nun einmal so ist, waren es hierbei vor allem die Gesangseinlagen, die den Zuschauer bewegten. Einfühlsame Stimmen der Darsteller erfüllten die Aula und wurden ergänzt durch Orchester und Chor. Dergleichen waren aber auch Tanzchoreographien und beeindruckende Akrobatikeinlagen zu bestaunen. Affen, die auf dem Bühnengerüst kletterten und währenddessen genüsslich Bananen verzerrten, gehörten genauso zum Programm wie an Turnringen über das Publikum schwebende Tänzer.
Neben zwei Erzählerinnen, die durch ein leicht abgeändertes Drehbuch für eine amüsierende Stimmung sorgten, schafften es auch der „verpeilte Professor“ Porter und der in Plüsch gehüllte Elefant Tantor, einige Lacher auf ihre Seiten zu ziehen.
Dominik Theis (Gesamtleitung), Louisa Schuffert und Franziska Hill (Gesang), Sinja Sussek (Choreographie), Marcel Hoffmann (Bandleitung), Herr Müller (Schauspiel) und alle anderen Beteiligten: Wir bedanken uns für ein bewegendes, klassisches, witziges und noch hoffentlich lange in Erinnerung bleibendes Musical! Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
