Mi, 13.12.2006

Die Klasse 12c besucht im Frankfurter Schauspielhaus das Stück „Hexenjagd“ von Arthur Miller

„Betty, Betty!“ Die Köpfe der Zuschauermenge fliegen herum, als diese Rufe mitten unter ihnen laut werden. Es stehen immer mehr Menschen aus dem Zuschauerraum auf und mischen sich in das Geschehen ein, um die junge Betty aus ihrer Ohnmacht zu wecken.14. Dezember 2006 um19:30 Uhr im Schauspiel Frankfurt fühlen sich alle Zuschauer – und darunter auch wir, die Klasse 12c in Begleitung von Frau Schwindt, Herrn Dr. Müller und Herrn Dr. Knittel – umzingelt von Schauspielern. Eigentlich wollten wir „Hexenjagd“ im Vergleich mit dem gleichnamigen Drama sehen, doch zur Lektüre des Stückes von Arthur Miller (1953) kamen wir noch nicht.

Stattdessen werden wir nun erstmal zurückversetzt in das amerikanische Salem von 1692. Betty ist seit einem nächtlichen Ausflug in den Wald ohnmächtig und einige ihrer Freundinnen behaupten Frauen der Kleinstadt mit dem Teufel gesehen zu haben. Pastor Parris, der die Mädchen beim Tanzen im Wald beobachtet hatte, zieht den Austreibungsspezialisten Hale zu Rate.

Im Zentrum der nun beginnenden Suche nach Hexen, die mit dem Teufel im Bunde stehen, steht die junge Abigail, dargestellt von Anne Müller, die trotz Kreuzbandriss auf Krücken spielte. Abigail treibt die Hexenjagd voran, die Bevölkerung Salems schließt sich an. Die Denunziation greift um sich, Menschen werden verdächtigt, verhaftet und verurteilt. So auch Elisabeth Proctor, mit deren Ehemann Abigail ein Verhältnis hatte. Die verzweifelten Versuche ihres Mannes, seine Frau zu retten, bleiben erfolglos. Er erreicht lediglich, selbst vor dem Richter zu landen.

Neben der anfänglichen Einbeziehung des Publikums haben uns vor allem die Überleitungen zwischen den Szenen durch passende Musikuntermalung und die wohldosierten Lichteffekte sowie das sehr sparsame aber effektive Bühnenbild begeistert. Alles in allem war es ein beeindruckender Abend und wir können den Theaterkritikern, die sich negativ über die Inszenierung geäußert hatten, nur widersprechen!