Di, 14.02.2006

Die Informatikkurse Jahrgang 13 besuchen den IT-Fachbereich der Universität Koblenz

Besuch des Fachbereiches IV Uni Koblenz

Klein aber fein und mit enormem Wachstumspotenzial, so könnte man die Uni Konstanz beschreiben, die unsere beiden Informatikkurse der Klassenstufe 13 besuchten. Durch die Vermittlung von Prof. Grimm, der schon zweimal auf dem Hansenberg hoch interessante Vorträge gehalten hatte, erhielten wir einen umfassenden Einblick in die Studienmöglichkeiten des Bereichs Informatik.

Gleich am Eingangstor erwartete uns Prof. Grimm mit zwei Studenten, die uns den ganzen Tag über begleiteten. Nach einem Rundgang über den Campus konnten wir einer Vorlesung über Programmieren beiwohnen, die einen Einblick in neue Entwicklungen auf diesem Sektor bot. Besonders interessant der Ansatz, Einstiegspunkte in bereits fertige Programme zu definieren, mit denen es möglich wird, neuen Code einzuschleusen oder das Verhalten eines fertigen Programmes im nach hinein zu verändern, ohne es neu kompilieren zu müssen. Die Schüler konnten doch einige Anleihen aus unserer jüngst abgeschlossenen Unterrichtseinheit Theoretische Informatik machen und freuten sich, einige behandelte Konzepte wieder zu erkennen.

Beim Besuch des Labors Datenbanken erfuhren wir von zwei Studenten über den Versuch, innerhalb von (Web-) Datenbanken in verschiedenen Bereichen (z. B. Chat oder auch verschiednen offline-Dateiformaten) zu einer Verschlagwortung zu gelangen, um bei einer Suche wie z. B. „alles über Franz“ vernünfige Antworten von der Suchmaschine zu erhalten, die also Dateien unterschiedlichster Formate im Internet und von lokal zurückliefert. Dahinter steht der Versuch einer semantischen Suche.

Nach dem Essen in der Mensa konnten wir eindrucksvoll erfahren, wie versucht wird, teilweise jahrzehnte alte Programme erneut zu verstehen. Dazu diente im Labor ein dort entwickeltes Analysetool, das aufbauend auf der Graphentheorie solche alten Programme abarbeitet und z. B. rasch wichtige Abhängigkeiten innerhalb der verschiedenen Prozeduren erkennt, die dann helfen, das Programm zu verstehen. Wichtig ist das besonders, wenn man Bugs von alten Programmen entfernen will, wenn man Programmteile austauschen will oder neu portieren will, aber auch, wenn man prüfen will, ob sich die Programmierer bei der Programmentwicklung an die Sicherheitsvorgaben gehalten haben. Wir erfuhren dabei aber auch hier wie später an diversen Stellen immer wieder von den grundsätzlichen Anforderungen an einen Informatiker. Das Bild des einsamen für sich selbst arbeitenden verschrobenen Genies ist dabei absolut falsch. Gefragt sind immer wieder Flexibilität und Kommunikation innerhalb wechselnder Teams.

Das Labor Bilderkennen brachte einen Einblick in die für Computer schwierige Aufgabe, wie sie Bildinhalte erkennen können. Ein schönes Anwendungsbeispiel ist die Entwicklung eines Mülltrennungautomaten, der aus dem Inhalt der gelben Säcke die verschiednen Materialien liest und herausfiltert.

Die Studienberatung beschloss schließlich einen langen und mit vielen interessanten Einblicken gefüllten Tag an der Uni, bei der sich Prof. Grimm dann persönlich wieder von uns verabschiedete.

Großen Dank geht an alle Beteiligten seitens der Uni, die sich viel Mühe gegeben haten, uns einen interessanten Eindruck zu vermittlen, besonders auch an die beiden Studenten, die den Ablauf perfekt geplant und durchgeführt hatten. Wir nehmen mit, dass die Uni Koblenz im Bereich Informatik eine Uni der kurzen Wege ist, mit vielen Möglichkeiten des direkten Kontakts zu Professoren und Personal, dabei übersichtlich und hochmodern. Stets sahen wir die Entwicklung neuer Einrichtungen und spürten das Innovationspotenzial, bei dem auch die Studierenden große Möglichkeiten des Mitwirkens haben. Wer also eine Uni abseits der großen anonymen Masse sicht, wird hier einiges bewegen können. Leider spürte man in unserer Gruppe auch das nahe Abitur und die Tage der intensiven Vorbereitung darauf. Die Aufnahmefähigkeit für Neues war doch begrenzt. Wir werden sehen, ob wir im nächsten Jahr nicht einen günstigeren Zeitpunkt für einen Besuch dort wählen können.