So, 19.08.2012

Die Denkmal-AG nimmt die Schlossbaustelle in Augenschein

Herr Heyer vom Hessischen Baumanagement, der für die Renovierungsarbeiten an den beiden Schlosstürmen zuständig ist, erklärte sich bereit, der Denkmal-AG „de Klaus“ die Bauarbeiten an „unserem eigenen“ Denkmal zu zeigen und uns vorher noch einige Hintergrundinformationen zu geben.

Die Planungen für die Renovierungsmaßnahmen haben natürlich damit angefangen, dass er sich erst einmal ein möglichst genaues Bild von dem aktuellen Zustand der Schlosstürme gemacht hat. Aufzeichnungen über Veränderungen oder andere Baumaßnahmen gibt es nur in den seltensten Fällen, so musste er die Lage selbst durch unzählige Begehungen skizzieren.

Aber was soll später wie gemacht werden? Einerseits gibt es Auflagen wegen des Denkmalschutzes, andererseits darf das ganze aber auch nicht zu teuer werden, denn das Budget ist wie überall auch bei den hessischen Immobilien beschränkt. Zudem sind solche Kalkulationen bei alten Gebäuden immer mit Risiken verbunden, denn niemand weiß wirklich, was sich hinter der Fassade oder - wie beim Schloss - unter dem Dachvorsprung versteckt. Aber es kann durchaus auch zu positiven Entdeckungen kommen. So stellt sich dann heraus, dass die Balken doch nicht ersetzt werden müssen, sondern es reicht, sie zu bebeilen. Andererseits muss man auch bei der Planung in gewisser Weise Kreativität beweisen. So wären Stuckverziehrungen zum Beispiel viel zu teuer und zeitaufwendig, deshalb lässt Herr Heyer sie durch Kunstschaum ersetzen, der als positiven Nebeneffekt zusätzlich für eine bessere Isolierung sorgt.

Aber genug der Theorie. Mit Bauhelmen ausgestattet gingen wir unter Herrn Heyers Leitung in den Teil des Schlosses, der normaler Weise für uns Schüler nicht zugänglich ist: auf den Dachboden. Der Ostturm war, was die Holzkonstruktion betrifft, schon weitgehend fertig gestellt, nur das Dach musste noch gedeckt werden. Der Westturm hingegen war wie ein Fass ohne Deckel. Die alte Konstruktion war schon zurückgebaut, aber es war noch nicht mit der neuen begonnen worden. Was da so alles zum Vorschein kommt, ist doch schon unglaublich; Wasserleitungen, Stahlträger, von denen keiner weiß, wofür sie einmal gedacht waren... Aber sehen Sie es sich einfach selbst an!