Fr, 22.02.2019

„Deutsche Außen- und Sicherheitspolitik im Zeichen von Unsicherheit“. Vortrag des Jugendoffiziers der Bundeswehr, Simon Stuhde

Am 22.2.2019 klappte es nun endlich mit unserer Einladung zum sicherheitspolitischen Kolloquium, mit Kapitänleutnant und Master of Science (M.Sc.) und Jugendoffizier der Bundeswehr, Simon Stuhde. In der Reihe „Politisch-ökonomisches Kolloquium“ diskutierten wir zum Thema „Außen - und Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert – Neue Herausforderungen für die Bundeswehr“.  Und Kapitänleutnant Stuhde gab eingestreut in seinen Vortrag jede Menge Raum zum Fragen, und das nahmen die Hansenberger intensiv auch kritisch wahr.

Zusammengefasst sagte der Bundeswehr- Jugendoffizier etwa Folgendes: „Sicherheitspolitik wurde lange Zeit als vorwiegend militärische Angelegenheit verstanden. Diese eindimensionale Sicht der Dinge ist heute überholt. Dies gilt auch für Deutschland, das ausnahmslos von befreundeten Staaten umgeben ist. Gefahren für Stabilität und Sicherheit haben heute die unterschiedlichsten Ursachen, oft weit jenseits der deutschen Grenzen.

Mit den einschneidenden Veränderungen für Deutschland nach dem 9. November 1989 gab es eine weltweite sicherheitspolitische Zeitenwende. Der Ost-West-Konflikt gehörte der Vergangenheit an. Durch die Globalisierung ist heute von einer "erweiterten Sicherheitspolitik" die Rede, die oft nicht die militärische Option beinhaltet. Lösen sich so auf der einen Seite Strukturen und Feindbilder auf, entstehen auf der anderen Seite neue. Ebenso wie sich die Ursachen für Konflikte verändern.

Mit dem Ende des „Kalten Krieges“ sollte eine neue Ära des weltweiten Friedens anbrechen. Doch die rapiden sicherheitspolitischen Entwicklungen der letzten 25 Jahre stellen Europa und die Bundesrepublik vor eine neue, sehr komplexe außen- und sicherheitspolitische Herausforderung Denken Sie z.B. nur an Globalisierung, Terrorismus, Migration, Umweltzerstörung, Proliferation von Waffen, failing states, neue Krankheiten, Cyberkrieg, Auflösung politischer Strukturen.“

In der Diskussion wurden Fragen gestellt zu den Themen: 1. Sicherheitspolitik und rechtliche Grundlagen laut GG, BVerfG und BMVg. 2. Aufgaben und Auftrag der Bundeswehr gemäß des neuen Weißbuchs (2016). 3. Einsatzlage der Bundeswehr aktuell, Beispiele. 4. Vernetztes Handeln (integrativer Ansatz von AA, BMI, BMZ und BMVg) und 5. Was war neu beim letzten, großen Nato-Manöver in Norwegen im Oktober 2018?

Wir sagen Dank an Kapitänleutnant Simon Stuhde und wünschen ihm auf seinem Weg nach der Bundeswehr alles Gute, denn die BW wird er nach 12 Jahren Dienst im Herbst verlassen und einen zivilen Beruf aufnehmen. Dazu viel Erfolg!

Mit freundichen Grüßen, Paul Rauh