Mo, 02.05.2011

Das Team DIVIO der ISH gewinnt den Regionalentscheid des Wettbewerbes busines@school und fährt zum Europa-Finale nach München

 

Die Sieger im Bild (v.l.n.r.): Caroline Mayser (17), Geschäftsführer Manuel Jahn (17), Julia Kühl (17), Laurin Köhler-Schindler (16), Sprecherin Sinja Sussek (17).

Geisenheim (ra). – "Dein Schnürsenkel ist offen!" Diesen Spruch kennt jeder von uns und wir reagieren alle gleich: Wir bücken uns. Oder lassen den Schnürsenkel einfach offen. Das kann böse Folgen haben: Wir stolpern, manchmal verletzen wir uns sogar.

„Das Problem können wir lösen – und die Lösung sieht sogar sehr chic aus!“ So beschreibt Julia Kühl, die Leiterin Produktentwicklung des Teams Divio, ihre Zielrichtung und umreißt knapp die Geschäftsidee so: „Wenn die Lösung mit Divio nicht nur praktisch wäre, sondern auch noch ein modernes und stylisches Design hätte, dann wäre die Revolution für den Schuh gemacht!“

Die Idee des Hansenberg Teams - DIVIO, der individuelle Fashionclip. Die Anwendung ist kinderleicht: Zuerst wird der Schnürsenkel ganz normal gebunden, dann der Divio –hergestellt aus gängigem flexiblem Kunststoff- von oben auf den Knoten des Schnürsenkels geschoben, sodass er ihn umschließt. Dank der Wölbung auf der Hinterseite des Clips und der angerauten Oberflächen auf der Innenseite bleibt der Clip auf seinem Platz. Jetzt hält der Clip den Knoten und die herauslaufenden Enden des Schnürsenkels zusammen. Ergebnis: Der Knoten hält!

Und der Divio sieht nach den Ergebnissen der Marktumfrage des Teams nicht nur sehr stylig und jung aus, sondern hat allein bei jugendlichen Käufern von 10-25 Jahren ein riesiges Marktpotential von 23 Millionen Stück neu gekauften Schnürschuhen pro Jahr, so der Geschäftsführer Manuel Jahn überzeugt.

Der schicke Clip genannt Divio überzeugt aber auch als trendiges Modeaccessoire. Durch seine spezielle Fertigungstechnik kann er nicht nur in den unterschiedlichsten Farben, sondern auch mit den styligsten Motiven gekauft werden. Die bedruckbare Vorderseite ermöglicht verschiedenste Designs, die zum Beispiel auch von den Kunden zu Hause bei Designwettbewerben im Internet entworfen werden können. So gibt es für jeden Anlass einen passenden Divio! Eine Umfrage des fünf köpfigen Teams auf der Zeil in Frankfurt habe bestätigt, so die Sprecherin Sinja Sussek, dass der Divio gut bei den potentiellen jungen Kunden ankomme. So sagte zum Beispiel eine 18-Jährige: "Ich würde mir gern mehrere Divios kaufen und dann immer passend zum Outfit tragen."

Jugendliche mit ihrem ausgeprägten Modebewusstsein sind auch zunächst die wichtigste Zielgruppe. Wenn der Fashionclip dort gut ankommt, wird es ihn in einem aktiven „Lebenszyklus-Management“, so die Marketingchefin Caroline Mayser, bald auch in hochwertigeren Designs für Erwachsene geben. Wer hätte da nicht gern einen Swarovski-Stein auf seinem Divio?

Doch erst einmal gilt es, sich auf dem Markt zu etablieren. „Wir haben gute Aussichten: Über zwei Drittel der Befragten reagierten positiv auf den Clip! Wir können also zuversichtlich in die Zukunft blicken. Und wir investieren in Qualität und Innovation!“ sagt der Finanzchef Laurin Köhler-Schindler.

Bei der Präsentation im Flörsheimer Graf-Stauffenberg-Gymnasium beantworteten die Schülerinnen und Schüler auch kritische Fragen souverän. Die Jurymitglieder lobten die gute Vorbereitung und die Leidenschaft für die eigene Idee, die das Team bei der Ausarbeitung und Präsentation an den Tag legte. Zudem zeigte sie sich davon beeindruckt, dass die Schüler sogar verschiedene Vertriebswege für ihren Fashionclip vorgesehen haben.

Den zweiten Platz im Regionalfinale am Di., 03. Mai teilten sich Teams aus Flörsheim, Groß-Gerau und Königstein. Mit "Clean Brush" entwickelten fünf Schülerinnen aus Flörsheim eine saubere Lösung für Haarbürsten. Aus Groß-Gerau stammt die Idee "GoSec", eine Software, die Kindern einen sicheren Umgang mit dem Internet ermöglicht, konzipiert von Schülern der Prälat-Diehl-Schule. Mit "SeneCare" stellte ein Schülerteam der Bischof-Neumann-Schule in Königstein eine Dienstleistungsidee für die Rundumversorgung im Alter vor.

Vorausgegangen waren viele Wochen immer neuer Herausforderungen. Nach der sehr schwierigen Ideenfindung ging es u.a. nach Frankfurt zur Kundenbefragung und zu vielen Telefonaten mit Herstellern, Vertriebspartnern und den Unternehmenscoaches. Nachdem die rein technische Machbarkeit der Idee geprüft war, musste das optimale Material und Design gefunden werden. Die super engagierten Unternehmenscoaches Gunter Tallner, Commerzbank AG, Gunnar Ullrich, Boston Consulting Group und Annette Kämpf-Dern, alle Frankfurt/M., diskutierten mit dem Team diffizile Steuer- und Rechtsfragen, berieten die fünf „Unternehmer“ zur Beschaffung von Kapital, dem Marketing, den Kosten, Ergebnissen, Bilanz und dem Gesamtkonzept.