Mi, 11.09.2013

Cradle to Cradle – Vortrag von Alena Beyer und Philipp Hertling

Wussten Sie, dass sich in den Weltmeeren acht Mal mehr Müll als Plankton befindet? Und dass Innenraumluft bis zu acht Mal schädlicher ist als Stadtluft?

Müll ist ein großes Problem in unserer heutigen Gesellschaft. Genau dieses Problem haben die Alumni Alena Beyer und Philipp Hertling in ihrem Vortrag erläutert. Bei dem von ihnen vorgestellten Projekt Cradle to Cradle geht es um ein innovatives Produkt- und Servicekonzept, bei dem neuer Abfall vermieden werden soll. Cradle to Cradle steht für umfassende Qualität, die sowohl für Menschen als auch für die Umwelt verträglich ist. Das Prinzip ist einfach: Alles wird zu Nahrung oder Nährstoffen für etwas anderes. Bei Cradle to Cradle werden Materialien und Verfahren neu konstruiert, sodass sie nicht nur unschädlich, sondern auch nützlich sind.

Beispielhafte Cradle to Cradle – Produkte sind kompostierbare T-Shirts, Haarspray, das man gefahrlos trinken könnte, aber auch Bürostühle, die in ihre Bestandteile zerlegt und somit komplett wiederverwendet werden können. Der Verein „Cradle to Cradle – Wiege zur Wiege“ e. V. hat das Ziel, seine Denkweise und das Lebensgefühl zu vermitteln sowie über Philosophie, Prinzipien und Projekte auszudrücken.

Die Ideen, die durch das Cradle to Cradle-Siegel ausgezeichnet werden, zeichnen sich durch besonders innovative Verfahren aus. Beispielsweise ist Phosphor ein Stoff, der schwer abzubauen, jedoch sehr wichtig als Düngemittel ist. In menschlichen Ausscheidungen befindet sich Phosphor, das jedoch verloren geht. So gibt es eine Cradle to Cradle zertifizierte Windel, die biologisch abbaubar ist, aus der man das Phosphor extrahieren und somit wieder als Dünger verwenden kann. Die Niederlande, eines der Länder, in denen Cradle to Cradle bereits etabliert ist, wollen in alle ihre Kläranlagen Phosphorfilter einbauen, damit dieser seltene Rohstoff nicht verloren geht.