Mo, 01.09.2025

Biomedizinische Forschung am Puls der Zeit: Hansenbergerin nimmt am 39. Erfinderlabor des Zentrums für Chemie (ZFC) teil

Eine Woche lang durften 16 hessische Oberstufenschülerinnen und -schüler mit Spitzenzeugnissen an der Philipps-Universität Marburg und dem Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie an Bakterienkillern, Virenjägern und neuen Mitteln gegen Alzheimer forschen. Die jungen Frauen und Männer haben sich im strengen Auswahlverfahren des ZFC gegen 227 Mitbewerbenden von über 100 Schulen durchgesetzt – alle mit Bestnoten und ausgeprägtem Interesse an Biotechnologie, Pharmazie und den MINT-Fächern. Organisiert wurde das 39. Erfinderlabor vom ZFC in Kooperation mit u.a. der Philipps-Universität Marburg, dem Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie und der CSL Innovation GmbH, gefördert vom Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen, dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, dem VCI Hessen sowie dem Verlag Spektrum der Wissenschaft. Mit dabei: Jana Schlotmann von der Internatsschule Schloss Hanseberg in Geisenheim. „Die großen medizinischen Herausforderungen unserer Zeit – von Pandemien bis resistenten Keimen – verlangen nach neuen Ideen und mutigen Lösungen“, sagte Dr. Thomas Schneidermeier, Vorstand des ZFC. „Hier setzt das Erfinderlabor an: Oberstufenschülerinnen und -schüler erleben Forschung hautnah, entdecken ihre Talente und erleben praktisch aktuelle Forschung für die Medizin von morgen.“

Jana Schlotmann von der Internatsschule Schloss Hanseberg in Geisenheim hat sich der Forscherfrage gewidmet, ob Neuronen womöglich gar nicht die einzigen Helden im Gehirn sind. Während des 39. ZFC-Erfinderlabors in Marburg sie neue pharmakologische Angriffspunkte in Mikroglia-Zellen zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer. Mikroglia-Zellen einer Mauslinie wurden dafür mit einem entzündungseinleitenden Mittel behandelt, um die Wirkung verschiedener Stoffe, zum Beispiel aus dem Kakaobaum, zu testen. Jana begeisterte dabei besonders die komplexe Interaktion der verschiedenen Signalwege und die systematische Annäherung durch Modelle an die Vorgänge im Menschen. Beeindruckend sei besonders auch die unerschöpfliche Neugierde und Hartnäckigkeit gewesen, mit der den Fragen in der Arbeitsgruppe begegnet wurde. Eins habe sie deshalb auf jeden Fall gelernt: Auch wenn die besten Pläne scheitern, aufgeben ist keine Option. „Uns treibt gemeinsam etwas an, das hat man gespürt.“, so die Jana.

Zum Abschluss der einwöchigen Untersuchungen präsentierten alle Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse leicht verständlich einem breiten Publikum aus Wissenschaft, Politik, Schule und Wirtschaft. Nach ihren Präsentationen ernteten die Schülerinnen und Schüler nicht nur langen Applaus, sondern auch wertvolles Feedback von führenden Forschungspersönlichkeiten. Damit der Wissensdurst der Teilnehmenden auch noch nach der Laborarbeit gestillt werden kann, erhielten sie ein besonderes Geschenk: ein Jahresabo des Verlags Spektrum der Wissenschaft – inklusive Zugang zu allen digitalen Inhalten.