Mo, 24.09.2007

Besuch des Auftaktkonzerts in der Alten Oper Frankfurt

„Pan, du spielst im WaldesrauschenErste Flötenmelodie.Lass uns nun dem Lichte lauschen,das entzündet Debussy.“

Es war ein wirklich großes Licht, das am 25. September in der Alten Oper Frankfurt im Rahmen des Interpretenporträts von Starcellist Steven Isserlis entzündet wurde. Andächtig und ganz im Sinne der Widmung von Mallarmé lauschten die Hansenberger der Flötenmelodie in Debussys Prélude à l’après-midi d’un faune, das vom Chamber Orchestra of Europe unter der Leitung von Douglas Boyd brillant zum Besten gegeben wurde. Dieser hatte vor seiner Karriere als international bekannter Dirigent selbst die 1. Oboe des Orchesters gespielt, was auch im Konzert anhand des souveränen und interpretatorisch höchst anspruchsvollen Stils sofort deutlich wurde.

Das 1981 gegründete und hoch gelobte Orchester hatte sich an diesem Abend aber vorgenommen, in den folgenden Stücken Steven Isserlis als Cellosolisten den Vorrang zu geben. Und das zu Recht:

Isserlis wurde 1959 in eine Musikerfamilie geboren und hat seitdem mit fast allen renommierten (Kammer-)Ensembles gespielt. Auf seiner Feuermann-Stadivari (jedes von Antonio Stradivari hergestellte Instrument trägt einen Namen) bewältigte er mit unglaublicher Virtuosität selbst die schwierigsten und von den meisten Starcellisten gefürchteten Solostellen in Saint-Saëns’ Violoncello-Konzert Nr. 2. In Tschaikowskys Variationen über ein Rokoko-Thema war seine Kadenz so beeindruckend, dass selbst das Orchester lauten Beifall lieferte und das nach der Pause präsentierte Souvenir de Florence (wieder Tschaikowsky) bildete zusammen mit einer spontanen Zugabe einen perfekten Abschluss des Konzertes. Die aus 13er-Klassen und einigen 11ern bestehende Hansenberg-Gruppe hatte also auf der Rückfahrt „gute Kritiken“ zu besprechen.