19. - 24.05.2007

Berlinfahrt 2007

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Samstag, 19. Mai 2007, 12:45 Uhr: Die Türen öffnen sich, über 180 Schüler strömen aus den Klassenzimmern. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ Während der Eine oder Andere den Schlachtruf noch zögerlich und verhalten anstimmt, intonieren andere ihn bereits jetzt voller Überzeugung. Nein, die Fußball-WM wird nicht wiederholt – so sehr das manchen Freund des runden Leders an dieser Stelle auch enttäuscht haben mag…

…es handelt sich vielmehr um eine Invasion: Das Einfallen der 11. Klassen in die 3,4 Millionen-Metropole – denn genau dorthin führt die Jüngsten des Hansenbergs traditionell ihre erste größere Studienfahrt.

Und studieren durften wir wirklich! Ob nun das Verteidigungsministerium oder der deutsche Dom, ob Hohenschönhausen, Bundesrat oder –tag auf dem Programm standen: Unser Pflichtpensum war wahrlich nicht zu knapp bemessen. Das soll bei weitem aber nicht heißen, dass alles zu einem einzigen Sog wurde, der die Kultur- und Studienreisenden zu verschlingen drohte – nein, ganz im Gegenteil; jeder fand – und zwar ohne mühsam suchen zu müssen – sein ganz persönliches Highlight: Für die Einen war das ganz ohne Zweifel der Bundestag: Einmal hinter die Kulissen schauen, die Kuppel aus nächster Nähe bestaunen, sich den CDU-Fraktionsraum angucken und vor allen Dingen Hintergrund-Informationen aus aller erster Hand – pardon: Mund – von jemanden zu bekommen, den man mit fast zehn Jahren Bundestags-Erfahrung getrost einen alten Hasen im Geschäft nennen darf. Klaus-Peter Willsch, Diplom-Volkswirt, CDU-Kreisvorsitzender im Rheingau-Taunus-Kreis und seit etwas über einem Jahr Beisitzer im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, nahm sich nämlich Zeit für ein Gespräch und stellte unter Beweis, dass auf den Parlaments-Bänken nicht nur geruht, sondern dass vor Ort auch gearbeitet wird.

Aber nicht nur das Gemeinschaftsprogramm war vielfältig, sondern auch die einzelnen Angebote, von denen jeder Schüler am Dienstag und am Mittwoch sich jeweils eins auszugucken hatte – die Stadt der Superlative hielt für jeden etwas bereit.

War es für die technisch Versierten ein Besuch im Technikmuseum, der oben auf der Wunschliste stand, lockte Hansenberg-Cineasten das Filmmuseum – einmal ins Jahr 1895 und zurück, vorbei an großen Stars wie Marlene Dietrich, gigantischen Flops wie Metropolis und Filmmythen wie Caligari, einem der ersten Horrorfilme.

Und die Abende? Nun ja, auch die hatten einiges zu bieten: Oper, Ballet, Theater und Kabarett um genau zu sein…

Doch obwohl „Iphigenie“ vielleicht nicht für jedermanns Augen und Ohren bestimmt war, einige sich die Füße wund liefen und der Schweiß dank brütender Hitze in Strömen floss – Berlin, Berlin, das ist und bleibt eine Stimmung, ein Lebensgefühl, ein Erlebnis für sich und unterm Strich die Feststellung: Berlin ist eine (Studien)Reise wert!