Sa, 28.08.2004

Begrüßung des 11. Jahrgangs 2004/2005

Anreisetage sind am Hansenberg immer aufregende Tage. Am Sonntag, dem 29. August war die Aufregung doppelt hoch: der zweite Jahrgang Klasse 11 betrat zum ersten Male das Schul- und Internatsgebäude zur offiziellen Eröffnungsfeier des neuen Schuljahres. Weit früher als im offiziellen „Anreisefenster für Eltern und Schüler“ angegeben fanden sich schon zur Mittagszeit aufgeregte Schülerinnen und Schüler mit Eltern, Großeltern, Geschwistern und Freunden voll bepackt auf dem Campus ein. Ziel: die neue „Bleibe“ in den Wohnhäusern W 7, W 8 oder W 9.

Die Wohnhäuser werden als Wohngemeinschaften für je 8 Jungen oder Mädchen pro Wohngruppe genutzt. „Ich kenne meine Zimmernachbarin schon vom Auswahlwochenende. Wir haben uns ein gemeinsames Zimmer gewünscht.“ Wo sich einerseits strahlende Freude zeigt, ist andererseits angespannte Aufmerksamkeit, wenn der noch unbekannte Zimmerpartner sein Bett (ebenfalls noch etwas beklemmt) neu bezieht.

Alle Mitarbeiter, die Sozialpädagogen und Lehrer hatten ihr Sonntagslächeln mitgebracht und begleiteten „die Neuen“ bei der Aufnahme. Wohlfühlen war angesagt. Als besonderes Highlight für die besorgten Eltern hatte die Küche Kaffee und leckeren Kuchen aufgeboten. Die Gemütlichkeit des „Cafés“ musste per Gong aufgelöst werden, um zur Eröffnungszeremonie zu rufen.

Klassisch mit Stephanie Schicks fingerfertig-eleganter Ausführung von Beethovens Sonate Nr. 19 begrüßte der Musiklehrer Herr Lamprecht das Auditorium. Der Höhepunkt der Schulfeier war die Begrüßung durch den Schulleiter Herrn Herbst, besonders erwähnt wurde eine Gruppe von „Seniors“ aus Klasse 12, die extra angereist war! In seiner feierlichen Ansprache betonte Hr. Herbst drei Stichworte als Leitbegriffe des Hansenberg: Vertrauen, Freiheit, Verantwortung. Gestützt auf „ein Jahr Erfahrung Hansenberg“ können die Eltern zuversichtlich ihre Kinder der Schule anvertrauen, so der erfahrene Pädagoge. „Die Schüler werden sich unter dem Prinzip der Selbstverantwortung schnell eigene Ziele setzen und die Freiheit des Bildungsortes Hansenberg nutzen, um aber auch Pflichten und Verantwortung für die Gemeinschaft Hansenberg zu übernehmen.“

Ziel der Internatsschule Schloss Hansenberg sei insbesondere das Erziehen und Bilden von positiv denkenden, verantwortungsbewussten Mitbürgern,, so Herbst. Mit Blick auf die Eltern, die mit diesem Sonntag ihr Kind weitgehend freigeben, erinnerte er an eine alte Weisheit: „Lieben heißt loslassen können!“

Musikalische Beiträge von Ignaz Höhlein und Laura Kuhn umrahmten die Mitarbeitervorstellung und die organisatorischen Hinweise des Stellvertreters, Herrn Bussweiler. Der gut gelaunte Vorsitzende des Schulelternbeirats, Herr Reischauer sprach zum Abschluss vielen besorgten Eltern aus der Seele. Er erinnerte daran, dass auch er vor einem Jahr seinen Sohn „loslassen“ musste und erfahren konnte, wie das „Experiment Hansenberg“ Gestalt gefunden hat. „Man kann hier Verantwortung erproben, viel lernen, auch Fehler machen, und eine neue

Gemeinschaft mitgestalten!“ Das klang beruhigend.

Die Eltern folgten nun in die Klassenräume, um Details über „ihre Klasse“ zu erfahren und den Klassenelternbeirat zu wählen. Gegen 18:00 Uhr wirkte der Campus wieder vergleichsweise friedlich, alle Begleiter waren auf dem Heimweg. Die Schülerinnen und Schüler aber gingen mit ihren Mentoren, Lehrern und Sozialpädagogen zum Abendessen. Viele neue, aufregende Erfahrungen und Menschen. Ein spannender Anreisetag ist aber noch lange nicht zu Ende. In der Wohngemeinschaft geht es weiter, mit Gesprächen, Neuigkeiten, Telefonaten, etc. Am Hansenberg ist eben manches anders, auch intensiver als sonst wo.