Mo, 06.03.2006

Barock meets Moderne: Musikklassen 11 besuchen die Alten Oper Frankfurt

Am 07. 03. 2006 besuchten die Musikklassen des Elferjahrgangs bereits zum zweiten Mal ein Konzert in der Alten Oper Frankfurt. Nach unterrichtlicher Behandlung von Pärts „Festina Lente“ und einer kleinen Einführung ein paar Tage zuvor wussten wir einigermaßen, was uns erwartete. Es sollte ein abwechslungsreicher Abend werden; im wahrsten Sinne des Wortes.

An diesem Abend bot uns das Münchener Kammerorchester mit einem Abendprogramm der etwas anderen Art einen Einblick in zwei verschiedene Musikrichtungen: Barock und Moderne. Hierbei standen die Komponisten Johann Sebastian Bach und Arvo Pärt im Mittelpunkt. Unterstützung fand das Orchester von den hervorragenden Musikern Lisa Batiashvili und Francois Leleux. Die junge, georgische Geigerin und der ältere Leleux sind übrigens verheiratet und bilden so im doppelten Sinne ein gutes Team.

Einstieg in das Abendprogramm fanden wir mit einem Stück von Johann Sebastian Bach, einem Konzert für Oboe und Streicher in d-Moll. Die Stücke wurden speziell so ausgesucht, dass es Soli für Oboe und/oder Streicher gab. Bereits am Anfang erkannte man das Talent das hinter Leleux steht, mit erstaunten Blicken konnte man die flinke Spiel- und vor allem Atemtechnik verfolgen. Besonders das Konzert für Violine, Oboe und Streicher in c-Moll hatte es uns angetan.

Das Universalgenie Bach hat ein abwechslungsreiches Klangbild geschaffen. Im 1. Satz wechseln sich Solist und Tutti ab, auch das Zusammenspiel beider Solisten war gut gelungen. Allerdings fiel es uns nach einiger Zeit immer schwerer genau zuzuhören. Trotzdem erntete das Stück großen Beifall. Zu Recht gilt der Satz: „Zu Bach strömet alles hin“.

Den harmonischen Parts von Bach folgte Musik der Moderne von Arvo Pärt. Der 1935 geborene estnische Komponist gilt als Meister der Zahl und Symmetrie. Als das Markenzeichen des früheren Tontechnikers gilt der Tintinnabuli-Stil, ein Wiederholungsmuster melodisch einfacher Motive. Bei dem Stück „Festina lente“ handelt es sich z. B. um einen ewig fließenden Proportionskanon. Es klang wie ein Never-ending-song und gab uns ein Gefühl der Trance.

Ein weiteres Highlight des Abends war die bedrückend und unharmonische, mit einem Wort schräg klingende Uraufführung des „Concerto amoroso“ von Nicolas Bacri, einem Konzert für Violine, Oboe und Streicher. Das Stück erinnerte stark an Filmmusik, an eine Verfolgung oder an eine Szene bevor etwas Schlimmes passiert. Etwas belustigt verfolgten wir das Geschehen, denn auf einen Beitrag der etwas unharmonischen Art wurden wir bereits im Vorfeld hingewiesen.

Alles in allem war es ein unglaublich interessanter Abend, Wechselspiel zwischen Barock und Moderne, zwischen Gewohntem und Ungewohntem. Mit solch einprägsamen Erinnerungen wollen wir uns deshalb ganz herzlich bei Förderverein und Schulleitung für die Unterstützung solcher Kultur-Fahrten bedanken! Weiterer Dank gilt ebenfalls Hr. Lamprecht für die gute Vorbereitung und Einstimmung.