Mi, 13.06.2012

Autor Meinecke zu Besuch an der ISH

Am 14. Juni gab es am Hansenberg nicht nur mit der Akademischen Abiturfeier ein besonderes Ereignis für den Jahrgang 13, sondern auch für die Klassen 10a/d und ihre Deutschlehrer, Herrn Lenhard und Herrn Dr. Knittel, etwas nicht Alltägliches. Der preisgekrönte deutsche Autor Thomas Meinecke kam zu Besuch und diskutierte mit den Schülern seinen im Unterricht zuvor behandelten Roman „Musik“.

Thomas Meinecke, geboren 1955 in Hamburg, ist nicht nur Autor, sondern auch Musiker (Die Band, die er mit gründete heißt FSK!) und DJ. Während seines Studiums der Theaterwissenschaft, Neueren Deutschen Literatur und Kommunikationswissenschaft in München gründete er mit Kommilitonen die damals sehr umstrittene Zeitschrift „Mode und Verzweiflung“.Meinecke beschäftigt sich in seinen Werken, so auch in „Musik“, insbesondere mit den Geschlechterrollen in der Gesellschaft. Im Jahre 1997 wurde er mit dem Rheingau Literatur Preis ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen folgten. Im Wintersemester 2011/2012 hatte Meinecke eine Gastprofessur an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main inne.

Die zwei Schulstunden dauernde Veranstaltung an der ISH begann Meinecke mit einer viertelstündigen Lesung aus „Musik“. Die Schülerinnen und Schüler hatten in der anschließenden Diskussion vor allem Fragen zu Meineckes kollagenartigem Schreibstil, der seine Werke einzigartig macht. In einer Projektarbeit befasst sich die Klasse 10a im Fach Deutsch mit Meineckes Roman und versucht, auf eine ähnliche Art und Weise Erfahrungen mit der Musik umzusetzen. Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt waren Meineckes schriftliche Ausführungen über die gesellschaftlichen Geschlechterrollen und ihre Manifestation in Musik und Mode. Dabei beeindruckte der Autor mit seinem umfangreichen Wissen, das man als Leser kaum erfassen kann. Gegenüber Kritik war er sehr offen, schließlich war er selbst viele Jahre lang als Literaturkritiker tätig.

Nach Ende der Diskussion blieb Meinecke noch zum Mittagessen am Hansenberg und wurde anschließend von Schülern über den Campus geführt. Sicher war es für die Schüler eine gute Erfahrung, mit einem Autor persönlich ins Gespräch zu kommen, sind doch viele im Unterricht behandelte Texte von bereits verstorbenen Persönlichkeiten verfasst.