Der hieran anschließende Projektfilm „Il canto sospeso“ beeindruckte anscheinend tief, stockend vorgebrachte Reaktionen drückten eher das Verstummen gegenüber dem Grauen und dem Tod aus: „Die Empfindungen angesichts dieser Bilder sind nicht in Worten auszudrücken!“ – Als Zeitzeuge war (mit Unterstützung von Europaminister Hoff) Franco Lanzarini eingeladen, stellvertretender Bürgermeister der bei Bologna liegenden Gemeinde Marzabotto.
Lanzarini hatte 1944 das Massaker in den Bergen von Marzabotto als Kind wie durch ein Wunder überlebt, sein Bericht veranschaulichte die Erfahrung von Krieg und Gewalt aus persönlicher Perspektive. Im nachfolgenden Plenum wurde er u. a. gefragt, wie er heute zu „den Deutschen“ stehen würde und ob sich je ein am Massaker beteiligter Soldat später in Marzabotto gezeigt bzw. entschuldigt habe. Lanzarini betonte seine mit den Jahren gegenüber dem deutschen Volk gewonnene Unbefangenheit – obwohl sich nie einer der damaligen Täter bei ihm entschuldigt habe, könne er zwischen den Tätern und der deutschen Nation unterscheiden. Dennoch habe er erst mit 58 Jahren begonnen, über das Massaker öffentlich zu berichten – hierin würde er mittlerweile einen wichtigen Sinn seines Überlebens sehen.Die Projektgruppen vereinbarten nachfolgend noch genauere Zielvorstellungen für die Arbeit in Fächern wie Deutsch, Englisch, Geschichte usw. – man darf auf die abschließende Präsentation am 27. 2. gespannt sein.